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Wie Sie sich auf einen eigentlich unpassenden Job bewerben

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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Finanzprofis hat sich in den zurückliegenden Monaten europaweit aufgehellt. Dennoch fordern die Arbeitgeber immer noch, dass neue Mitarbeiter zu nahezu 100 Prozent auf ein Anforderungsprofil passen. Doch so mancher Job lässt sich auf diese Weise kaum noch besetzen.

Von daher müssen die Unternehmen künftig ein wenig mehr Flexibilität zeigen. Für Kandidaten stellt sich die Frage, wie sie diese Situation zu ihrem Vorteil nutzen. Wir haben sechs Tipps zusammengestellt, wie Sie für eine Stelle berücksichtigt werden, auf die Sie vielleicht nicht zu 100 Prozent passen.

1. Streichen Sie sämtliche irrelevante Berufserfahrung auf das Minimum zusammen

In der Kunst der Lebenslaufpoesie lautet das erste Gebot, seinen CV auf jede einzelne Position maßzuschneidern. Dabei sollten die Kandidaten nicht nur die für den fraglichen Job relevante Berufserfahrung detailliert herausarbeiten. Vielmehr sollten die Bewerber auch sämtliche Berufserfahrung kürzen, die gegen eine Eignung für den Job spricht, empfiehlt Karrierecoach Victoria McLean von City CV. „Recherchieren Sie die Stelle sorgfältig und betonen Sie Ihre Berufserfahrung in den einschlägigen Gebieten, aber fassen Sie sich bei irrelevanten Informationen kurz. Wenn Recruiter nur wenige Sekunden haben, um Ihren Lebenslauf zu sichten, dann achten Sie auf Schlüsselbegriffe – aber auch auf alles, was den Bewerber ausschließt.“

2. Führen Sie Beispiele an

Wenn Sie Schlüsselwörter wie Strategie, Führungserfahrung oder Innovation verwenden, dann droht ein Lebenslauf regelmäßig zu einer Sammlung abgedroschener Klischees zu verkommen. Doch laut Karrierecoach Jeremy L’Anson wollen die Arbeitgeber nicht nur die Schlüsselwörter selbst lesen, sondern auch solide Beispiele hierfür sehen. „Arbeiten Sie Ihre Leistungen heraus und nicht Ihre Jobbeschreibung“, rät L’Anson. „90 Prozent der Leute verschickt denselben Lebenslauf für jede Stelle. Gehen Sie das Anforderungsprofil durch und denken Sie darüber nach, welche Ihrer Leistungen zu dem Job passen und als Beispiele angeführt werden können, in dem Sie dabei Ihre Beteiligung genau erläutern.“

3. Erledigen Sie Ihre Hausaufgaben

Ein kurzes Gespräch mit dem zuständigen Hiring Manager oder dem Recruiter stellt die beste Gelegenheit dar, um zu verdeutlichen, wieso Ihre Kompetenzen auf das fragliche Profil transferierbar sind und wieso Ihre Berufserfahrung relevant ist, selbst wenn dies nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, erläutert Karrierecoach John Lees von Knockout CV.

„Es ist sehr schwer Ihre Berufserfahrung für einen Job überzeugend herüberzubringen, für den Sie allein nach Ihrem Lebenslauf offensichtlich nicht infrage kommen“, sagt Lees. „Rufen Sie das Unternehmen an und erläutern Sie, wo Übereinstimmungen mit Ihren Kompetenzen bestehen und wieso Sie mit Ihrer Berufserfahrung für den Job geeignet sind. Anschließend schicken Sie Anschreiben und Lebenslauf.“

4. Zerreißen Sie Ihren Lebenslauf und fangen Sie ganz von vorn an

Das Zerreißen des eigenen Lebenslaufs mag etwas drastisch klingen, aber es zwingt Sie dazu gründlich über den Aufbau Ihres Lebenslaufs nachzudenken und darüber, wie Ihre Kompetenzen und Berufserfahrung  optimal für den fraglichen Job angepriesen werden. „Die meisten Leute wiederkäuen einfach den gleichen Lebenslauf, den sie schon an der Uni angelegt haben“, sagt Linda Jackson von Outplacement-Unternehmen 10 Eighty. „Hören Sie mit der a-chronologischen Aufzählung Ihrer Anstellungen auf und skizzieren Sie eine konkrete Liste Ihrer Leistungen, die die wirkliche Breite Ihrer Kompetenzen zeigt und Ihren Erfolg belegt.“

5. Erfahrungen in Restrukturierung und „Downsizing“ sind Trumpf

Falls Sie von einer Fach- zu einer Führungsposition wechseln wollen, aber nur wenig Erfahrung im Management eines Teams mitbringen, dann sollten Sie zeigen, wie  Sie Abläufe und Projekte gemanagt haben, wofür Zusammenarbeit und Eigeninitiative erforderlich war, sagt Lees. „Im aktuellen Umfeld suchen die Banken nach Leuten, die Erfahrungen im ‚Downsizing‘, der Restrukturierung und der Prozessoptimierung mitbringen. Diese Schlüsselbegriffe stellen sicher, dass Recruitern Ihr Lebenslauf ins Auge sticht.“

6. Der erste Eindruck zählt

„Ihr Lebenslauf sollte dokumentieren, wie Sie selbst wahrgenommen werden wollen und nicht wie Sie wirklich sind“, sagt McLean. „Ihre Berufserfahrung ist die eine Sache, aber Sie haben die Chance, dies infrage zu stellen, indem Sie Ihre einschlägigen Leistungen hervorheben. Ein Beispiel hierfür, das wir oft sehen, besteht im Projektmanagement. Die Leute versuchen in diesen Bereich zu wechseln, haben aber nur einige Projekte im Rahmen eines breiteren Jobs gemanagt. Sie müssen diese Erfahrung wirklich herausarbeiten.“

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