Falls man während eines MBAs tatsächlich etwas lernen sollte, dann zählt dazu sicher die optimale Vorbereitung eines Vorstellungsgesprächs. Denn daran arbeiten Business Schools unermüdlich – schließlich hängt ihre Reputation maßgeblich von dem beruflichen Erfolg ihrer Zöglinge ab. So lernen die Studenten in einem MBA den Umgang mit Fallstudien, das Abfassen von Dankes-E-Mails und außerdem verschafft er ein Arsenal von passgenauen Anekdoten von Cocktailparties.
Auch wenn sich die Tipps zu Vorstellungsgesprächen je nach Business School leicht unterscheiden, sind sie sich doch in einem einig: Es kommt darauf an, dass die Kandidaten ihre Geschichte erzählen können. Die Banken wollen wissen, wie Sie dorthin gekommen sind, wo Sie jetzt sind, wieso Sie für das Institut arbeiten wollen und welche Berufserfahrungen für Sie sprechen. Wir haben das entsprechende Material diverser US-Business Schools gesichtet und die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
1. Bereiten Sie eine lange und kurze Version Ihrer Geschichte vor. Die erste wird im Vorstellungsgespräch zum Besten gegeben und die zweite bei Netzwerkveranstaltungen. Die längere Version sollte auf drei Minuten und die Kurzfassung auf 90 Sekunden angelegt sein.
2. Die Gesprächsteilnehmer werden nicht direkt nach „Ihrer Story“ fragen, sondern Ihnen eher Hinweise geben wie: „Erzählen Sie uns ein wenig von sich selbst“, „Erläutern Sie mir kurz Ihren Lebenslauf“ oder „Erzählen Sie, was Sie heute zu uns verschlagen hat“.
3. Sprechen Sie keine privaten Angelegenheiten an. Es geht nur um Ihren beruflichen Werdegang.
4. Beginnen Sie mit Ihrem Studium und nicht früher. Dies sollte normalerweise nicht mehr als 5 bis 10 Prozent der Zeit beanspruchen.
5. Konzentrieren Sie sich bei der Präsentation – vielleicht drei Viertel davon – auf Ihre berufliche Erfahrung. Erzählen Sie den Gesprächsteilnehmern von jeder Ihrer beruflichen Stationen. Dabei sollten Sie jeweils mindestens eine Kompetenz nennen, die Sie dort erworben haben. Außerdem sollten Sie diejenigen beruflichen Erfahrungen hervorheben, die zu dem fraglichen Job passen. Es ist sinnvoll, sich drei oder vier der erforderlichen Kernkompetenzen aufzuschreiben, um hierzu gezielt Anekdoten zu entwickeln. Passen Sie diese bei jedem Vorstellungsgespräch neu an.
6. Erläutern Sie auch kurz, wie es zu den jeweiligen Jobwechseln gekommen ist. Ihre Motivation zu einem Wechsel sollte sich immer darum drehen, wie Sie Karrierechancen ergriffen haben und wie Sie besser geworden sind.
7. In den verbleibenden 15 Prozent der Zeit sollten Sie erläutern, wieso Sie sich für das Arbeitsgebiet, das Unternehmen und die Stelle interessieren. Lassen Sie die Stelle als den nächst-logischen Schritt Ihrer Karriere erscheinen.
8. Üben Sie diese Geschichte so oft wie möglich. Erzählen Sie sie auch laut, um einen möglichst realitätsnahen Eindruck zu gewinnen.
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