Auch wenn das mediale Echo nach der knappen Annahme der „Masseneinwanderungsinitiative“ der SVP ein wenig abgenommen hat, schwelt der Ärger unter Schweizer Bankern doch weiter. So zeigte sich Julius Bär-Verwaltungsratspräsident Daniel Sauter als „sehr unglücklich“ mit der Annahme, wie die Financial Times meldet.
Die Initiative bedrohe die Wachstumsstrategie der Bank. Durch die sukzessive Integration des Merrill Lynch International Wealth Managements sei der Anteil ausländischer Mitarbeiter von Julius Bär in der Schweiz erstmals über die Marke von 20 Prozent gesprungen.
„Wir hoffen, dass der politische Prozess zu einer Lösung führt, die das Land nicht nachhaltig beeinträchtigt oder sogar isoliert und nicht die Wettbewerbsfähigkeit der multinationalen Unternehmen in der Schweiz hemmt“, sagte Sauter.
Bedenken über die wachsende Bedeutung ausländischer Arbeitskräfte erteilte Sauter eine Absage: „Dies stellt keinen Widerspruch zu unseren Schweizer Wurzeln oder zum Verhältnis zu unserem Land und Heimatmarkt dar, sondern es handelt sich um einen Schlüsselbestandteil davon.“ Der Verwaltungsratspräsident von Julius Bär fürchtet, dass die EU als Gegenmaßnahme den Zugang Schweizer Finanzdienstleister zum europäischen Markt beschränken könne.
Auch die Schweizerische Bankiervereinigung und die Swiss Funds & Asset Management Association bedauerten die Annahme.
Unterdessen kommt die Integration des Merrill Lynch-Geschäfts voran. Laut einer Mitteilung der Bank sei das irische Geschäft während des Wochenendes auf die Julius Bär Plattform migriert worden. Damit habe die Bank ihre Präsenz in Irland kräftig ausweiten können. Die gesamte Integration solle bis zum ersten Halbjahr 2015 erledigt sein.
Zu Jahresende hatte Julius Bär 5390 Mitarbeiter beschäftigt, wovon 3264 oder 61 Prozent auf die Schweiz und 2126 bzw. 39 Prozent auf das Ausland entfielen. Laut dem Geschäftsbericht verdiente jeder Mitarbeiter an „Salären und Gratifikationen“ durchschnittlich knapp 156.000 Franken.
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