Horrornachrichten sehen für gewöhnlich anders aus. In der jüngsten Vergangenheit haben verschiedene Schweizer Banken die Schlagzeilen mit Personalabbau dominiert. Unrühmlicher Höhepunkt ist die Ankündigung vom Abbau von 10.000 Stellen bei der UBS.
Unklar war bei den vielen Hiobsbotschaften indes immer, wie viel von den Abbaumaßnahmen tatsächlich in der Schweiz ankommen. Eine detaillierte Auflistung des Schweizerischen Bankpersonalverbandes dokumentiert jetzt, dass der Abbau anscheinend in 2012 tatsächlich nicht so umfangreich ausfiel wie befürchtet. So meldet die Gewerkschaft für die UBS einen Abbau von gerade einmal 330 und für die Credit Suisse von 370 Stellen. Dennoch sollte dies nicht als Entwarnung verstanden werden, denn ein Großteil des Kahlschlags dürfte erst im laufenden Jahr umgesetzt werden.
So heißt es denn auch vom Bankpersonalverband: „Der Stellenabbau erfolgt in den betroffenen Banken meistens schleichend, ohne große Schlagzeilen. Aufgrund der schlechten Margen und der Zusatzkosten wegen der aufsichtsrechtlichen Vorgaben zeigt der Trend in der gesamten Branche nach unten: Es ist damit zu rechnen, dass die Anzahl der in Banken Beschäftigten in der Schweiz auf unter 100.000 Vollzeitstellen und im Ausland auf unter 20.000 Stellen gefallen ist.“
Einen Vorteil der Aufstellung stellt indes dar, dass auch die kleineren und die Auslandsbanken aufgeführt werden. Dort findet der Abbau oftmals tatsächlich unterhalb des Radarschirms der Medien statt.
Wie viele Stellen die einzelnen Banken abbauten:
Arner Bank: 29 (mehr als 70 in 2011)
Deutsche Bank: 50
Credit Suisse: 370
BNP Paribas: Mehr als 20 (in Lugano)
Banque de dépots et de Credits: 300
Banque Hottinger: 9
Bank Rothschild: 5
GE Money: 13
Bank Sella: 14
Sal. Oppenheim: 95
Sarasin: 9
Banque Leumi / Safdie: 80
Dekabank: 60
CPC: 5 (mehr als 30 bedroht)
Volksbank Schweiz: 8
Nordkap: 9
UBS: 330
Western Union: Alle Zweigstellen geschlossen
SunGard Ambit Private Banking: 20
Julius Bär: 20
ZKB: 7 IT-Mitarbeiter
