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Vor welchen Investmentbanken die Berenberg-Analysten warnen

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Die neue Studie von Berenbergs Bankenanalysten trägt den bezeichnenden Namen: „Mad, bad and dangerous to know“. Demnach scheinen die Investmentbanking-Sparten einiger europäischer Banken nicht allzu sicher zu sein. Berenberg vergleicht die europäischen Banken mit dem britischen Extremsportler Ranulph Fiennes, der die erste Durchquerung der Antarktis im Winter anstrengte: Ihnen steht eine lange, schwierige Reise voller ernster Risiken bevor. Denn viele europäische Banken litten immer noch unter den alten Problemen: Sie verfügen über eine unangemessene Eigenkapitalausstattung und sind mit bedeutenden Wirtschaftsproblemen in ihren jeweiligen Heimatländern konfrontiert.

Dagegen scheinen ihre US-Wettbewerber – wie der untere Chart zeigt – über eine wesentlich bessere Eigenkapitalausstattung zu verfügen. Damit stellen sie indes auch längerfristig sicherere Arbeitgeber dar.

The under-capitalization of banks in Europe

Quelle: Berenberg

Besonders kritisieren die Berenberg-Analysten die französischen Banken. So seien die Corporate and Investment Banks (CIB) von BNP Paribas, Société Générale und Crédit Agricole besonders unterkapitalisiert: „BNP Paribas weist eine Bilanzsumme von über 1 Billiarde Euro in ihrer CIB auf, verfügt hier aber nur über ein Eigenkapital von 16,7 Mrd. Euro; die Bilanzsumme liegt bei der Société Générale bei 600 Mrd. Euro, das Eigenkapital aber nur bei 10,9 Mrd. Euro; obgleich die Crédit Agricole eine Bilanzsumme von über 1 Billion Euro in ihrem CIB aufweist, liegt das Eigenkapital nur bei 8,15 Mrd. Euro. Selbst wenn wir die Derivate abziehen, ergibt sich ein Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme von nur 2,6 Prozent bei der BNP Paribas, 2,5 Prozent bei der Société Générale und 1,6 Prozent bei der Crédit Agricole. Zum Vergleich: JP Morgan verfügt über einen Anteil von 5,4 Prozent.“

Auf der Basis von verschiedenen Kriterien wie Liquidität, Komplexität, Anpassungsfähigkeit, Risiko und Management-Kompetenz haben die Berenberg-Analysten folgenden Chart entwickelt, in dem die Banken nach ihrer allgemeinen Sicherheit gerankt worden sind. Dabei schneiden weder die Société Générale noch die Crédit Agricole sonderlich gut ab. Besser sieht es bei den schwedischen Banken und Standard Chartered aus.

Ranking European banks

Laut Berenberg zeigt sich Crédit Agricole in allen Kriterien schwach. Ähnliches trifft für die Société Générale zu, die erst von den Märkten zu Veränderungen gezwungen wurde und „nicht selbst die Chance ergriffen hat, ihr Geschäftsmodell strukturell zu überarbeiten.“

Auch nach einer anderen Studie der Deutschen Bank von vor ein paar Wochen scheint die Wahrscheinlichkeit hoch auszufallen, dass das Fixed Income-Geschäft der Société Générale in Zukunft zurechtgestutzt werden wird. Demnach würden einige Teile des Investmentbankings einfach zu klein ausfallen, weshalb ein weitgehender Ausstieg aus dem Fixed Income-Geschäft bzw. eine Konzentration auf die französischen Unternehmenskunden ratsam wäre.

Unter den französischen Investmentbanken hinterlässt die BNP Paribas den sichersten Eindruck. Doch auch BNP Paribas hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen. So konstatieren die Berenberg-Analysten dem französischen Bankenriesen einen zusätzlichen Kapitalbedarf von 10 Mrd. Euro. Um die Eigenkapitalquote zu verbessern, empfehlen die Analysten eine Bilanzverkürzung und eine höhere Eigenkapitalausstattung der CIB.



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