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Geldregen bei der Staatsbank: Schafft die KfW 425 neue Stellen?

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Nach einem Blick in den KfW-Geschäftsbericht 2012 dürfte so mancher Leser seinen Augen kaum trauen. Demnach hat die Staatsbank in 2012 stolze 5190 Mitarbeiter beschäftigt, was immerhin 425 Beschäftigte oder 9 Prozent mehr als in 2011 waren. Der Verwaltungsaufwand legte gegenüber dem Vorjahr sogar um fast 21 Prozent auf 914 Mio. Euro zu – gesonderte Zahlen für den Personalaufwand weist die KfW leider nicht aus. Darüber hinaus hat das Unternehmen derzeit – ohne Praktika – mindestens 25 Stellen ausgeschrieben. All dies spricht für einen kräftigen Stellenaufbau bei der Staatsbank. Leider war die KfW für eine Stellungnahme bislang nicht zu erreichen.

Weniger überraschend fällt hingegen das Geschäftsergebnis aus. Die Bank generierte in 2012 einen Reingewinn von 2,4 Mrd. Euro, womit das Vorjahresergebnis um gut 15 Prozent übertroffen wurde. Nur zum Vergleich: Deutsche und Commerzbank hatten sich in 2012 mit Reingewinnen von 291 Mio. bzw. 6 Mio. Euro begnügen müssen – wahre Peanuts im Vergleich zur KfW. Jeder Mitarbeiter der Staatsbank war also rein rechnerisch für einen Gewinn von über 459.000 Euro verantwortlich.

Allerdings bemühte sich die KfW das gute Ergebnis rasch zu relativieren. So werde die Ertragslage mit 155 Mio. „überzeichnet“. Dies gehe auf „rein IFRS-bedingte Effekte aus der Bewertung von Derivaten“ zurück. KfW-Chef Ulrich Schröder warnte schon einmal vorsorglich: „Der auch in diesem Jahr sehr gute Konzerngewinn der KfW liegt deutlich oberhalb des nachhaltigen Ertragspotenzials und lässt sich nicht in die Zukunft fortschreiben.“

Die verbale Zurückhaltung Schröder ist auch angebracht. Denn bei dem rasanten Anstieg des Zinsüberschusses um gut 22 Prozent auf 2,933 Mrd. Euro, der Hauptertragsquelle der Bank, geht tatsächlich nicht alles mit rechten Dingen zu. So profitiert die Staatsbank von dem stabilen AAA-Rating der Bundesrepublik und wurde erst jüngst zur sichersten Bank der Welt erkoren.

Dies bedeutet freilich auch, dass sich das Institut gegenüber dem Wettbewerb zu sensationell günstigen Konditionen refinanzieren kann und damit einen Extragewinn aus dem Kreditgeschäft einfährt, der wenig mit individueller Leistung zu schaffen hat. Der Konkurrenz ist besonders der Sonderstatus der KfW ein Dorn im Auge. Als Förderbank unterliegt die KfW nämlich nicht der für private Banken üblichen Bankenaufsicht.

Kein Wunder, dass KfW-Kredite weiterhin gefragt sind. So legte das Fördervolumen gegenüber dem Vorjahr um gut 4 Prozent auf 73,4 Mrd. Euro zu. Die Bilanzsumme stieg von 495 Mrd. auf 512 Mrd. Euro an, womit die KfW die nach Deutscher und Commerzbank drittgrößte Bank Deutschlands ist.

Obgleich unklar ist, wie viel Geld die KfW tatsächlich für ihre Mitarbeiter springen lässt, scheinen die Arbeitsverhältnisse nicht allzu schlecht auszufallen. Denn laut dem Geschäftsbericht werden immerhin rund zwei Drittel der Angestellten übertariflich bezahlt. Außerdem lag die um altersbedingtes Ausscheiden bereinigte Fluktuationsquote bei winzigen 1,4 Prozent.

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