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Ernst & Young prognostiziert weiteren Stellenabbau im Banking

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Die 13 größten deutschen Geschäfts- und Landesbanken haben in 2012 beinahe 8700 Stellen abgebaut. Die Beschäftigung sank um 3,4 Prozent auf knapp 249.700 Mitarbeiter, wie aus einer jetzt vorgelegten Ernst & Young-Studie hervorgeht. Den größten Abbau verzeichneten die Commerzbank mit knapp 4600 und die Deutsche Bank mit knapp 2800 Stellen. Dagegen wuchs die Mitarbeiterzahl der DZ Bank um 400 Beschäftigte; die Helaba schuf 110 und die NordLB 76 Jobs. Der Zuwachs von gut 530 Stellen bei der Helaba dürfte indes hauptsächlich auf die Übernahme der Verbundbank der WestLB zurückgehen.

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Auch die kumulierten Gewinne gingen in 2012 um 18 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro zurück. Im letzten Vorkrisenjahr 2007 hatten die 13 Banken noch 18,4 Mrd. Euro eingestrichen; in 2006 waren es sogar 21,5 Mrd. gewesen.

Für den Einbruch im vergangenen Jahr war indes hauptsächlich der deutsche Branchenprimus verantwortlich, dessen Konzernergebnis um stolze 4,6 Mrd. Euro auf nur noch 784 Mio. Euro nachgab. Damit fiel die Deutschen Bank hinter die Hypo Vereinsbank mit knapp 2,1 Mrd. und sogar hinter die DZ Bank mit 1,3 Mrd. Euro zurück.

„Von den Rekordgewinnen der Vorkrisenjahre sind die deutschen Banken inzwischen weit entfernt – allerdings auch von den  Rekordverlusten nach Ausbruch der Finanzkrise“, sagt  Dirk Müller-Tronnier, Leiter Banking & Capital Markets bei Ernst & Young.

Laut der Studie haben die Banken vor allem mit den niedrigen Zinsen zu kämpfen. Während der kumulierte Zinsüberschuss  um 7,6 Prozent auf 38,7 Mrd. Euro nachgab, kletterte die Risikovorsorge im Zinsgeschäft um stolze 44 Prozent  auf gut 7 Mrd. Euro.  Obgleich die Aktienmärkte in 2012 haussierten, fiel das Provisionsergebnis um 2,4 Prozent auf knapp 19,5 Mrd. Euro. Somit konnten die Banken von der Erholung der Märkte kaum profitieren.

Müller-Tronnier rechnet auch weiterhin mit einer schwachen Ertragsentwicklung bei den Banken: „Die Konjunktur in Deutschland entwickelt sich schwächer als erhofft, steigende Insolvenzzahlen werden das Risiko von Kreditausfällen weiter erhöhen.  Hierfür müssen die Banken vorsorgen, was wiederum die Gewinne drückt. Daneben wird auch die nötige höhere Liquiditätsbevorratung  die Ertragsentwicklung bremsen.“

Durch diese Belastungen müssten die Banken auch weiterhin auf die Kostenbremse drücken. „Die Banken schnallen den Gürtel enger und stellen sich so auf die neuen Realitäten ein. Alle Kostenarten werden auf den Prüfstand gestellt – einschließlich der Personalausgaben.  Zudem trennen sich die Banken im Zuge der Konzentration auf das Kerngeschäft von Randaktivitäten – was ebenfalls zu rückläufigen Beschäftigungszahlen führt“, prophezeit Müller-Tronnier.

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