Auch wenn Goldman Sachs-Chef Lloyd Blankfein nur einen Spaß gemacht haben sollte, als er für sich beanspruchte, „das Werk Gottes zu tun“, so versteht er sicherlich keinen Spaß, wenn es um sein Gehalt geht. Denn man muss schon mehr als nur Humor mitbringen, um von Goldman Sachs eine Jahresvergütung von immerhin 26 Mio. US-Dollar (19,5 Mio. Euro) zu erhalten.
Von Leuten wie Blankfein lässt sich offenbar viel über Gehaltsverhandlungen lernen. Vergütungsexperte Marc Hodak von Hodak Value Advisors erläutert, wie Sie Gehaltsverhandlungen am intelligentesten anstellen. Hodak lehrt auch an der renommierten Stern Business School in New York.
Spielen Sie mit
Ein guter Track Record spielt natürlich eine entscheidende Rolle. Wer bewiesen hat, dass er für ein Unternehmen Geld verdienen kann oder zumindest bei einem Unternehmen arbeitet, das gutes Geld verdient, verfügt schon über einen großen Vorteil. Auch wenn auf den Finanzmärkten eine gute Performance noch nicht allzu viel über künftige Gewinne aussagt, stellt eine gute Performance aus der Vergangenheit doch einen exzellenten Indikator dar, um künftige Vergütungen vorherzusagen.
Auf das Ansehen kommt es an
Doch leider lässt sich auch in den Finanzdienstleistungen die individuelle Performance nicht immer ganz leicht messen und auch die Leistung von ganzen Teams fällt oftmals nicht herausragend aus. Allerdings können Sie an Ihrer Reputation arbeiten und so zumindest als außerordentlich intelligent, hart arbeitend und vertrauenswürdig gelten. Denn dies zahlt sich regelmäßig aus.
Seien Sie nicht schüchtern
Von Bankern wird erwartet, dass Sie über gutes Verhandlungsgeschickt verfügen. Daher sollten Sie sich nicht zurückhalten und aggressiv auftreten.
Nehmen Sie sich Zeit
Es gibt keine in Stein gemeißelten Regeln für Gehaltsverhandlungen, dennoch rate ich meinen Klienten die Antwort auf die Frage „Was wollen Sie denn verdienen“ hinauszuzögern – möglichst so lange, bis der potenzielle Arbeitgeber selbst mit einem Gehaltsvorschlag herausrückt. Daher empfehle ich eine Antwort wie „Nur einen Bruchteil dessen, was ich für das Unternehmen leiste“. Damit signalisieren Sie, dass Sie für Ihre Leistung bezahlt werden wollen, was gerade auch Banken gerne sehen. Dies können Sie natürlich erst realistisch einschätzen, wenn Sie während des Gesprächsverlaufes erkennen, welche Aufgabe Ihnen im Unternehmen zukäme.
Kennen Sie die branchenüblichen Vergütungen
Für das gängige Vergütungsniveau bringen Star-Banker einen siebten Sinn mit. Sie sind gesucht und erhalten üblicherweise Angebote in Millionenhöhe. Entsprechend astronomisch fällt schon die Ausgangsbasis bei Gehaltsverhandlungen aus. Falls Sie sich selbst nicht in seiner derart komfortablen Position befinden, sollten Sie doch zumindest das Gehaltsniveau vergleichbarer Stellen kennen. Diese Information können Sie von Recruitern oder Outplacement-Unternehmen erhalten. Falls Sie sich direkt beworben haben, dann sollten Sie zumindest die einschlägigen Gehaltsstudien lesen. Die Gehaltsspannen vermitteln Ihnen zumindest einen Eindruck, wie viel Sie verlangen können.
Risiko und Belohnung
Falls Sie bereit sind, ein höheres Risiko bei der Vergütung einzugehen, um bei herausragenden Ergebnissen umso mehr einzustreichen, dann sollten Sie nach einem höheren Zielgehalt jenseits des Festgehaltes fragen. Denn ein potenzieller Arbeitgeber wird selbst kein größeres Risiko eingehen, wenn er nicht erwarten kann, dass für ihn dabei auch mehr herausspringt.
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