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Der perfekte Private Equity-Lebenslauf

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Beim Abfassen eines Lebenslaufes handelt es sich um eine ganz besondere Kunst. Je nach Sektor legen Arbeitgeber und Headhunter unterschiedliche Maßstäbe an einen CV an. Daher haben wir einschlägige Personalvermittler und Karrierecoachs befragt, wie sie sich einen optimalen Lebenslauf für die Private Equity-Branche vorstellen.

„Ein Lebenslauf verschafft Ihnen ein Vorstellungsgespräch; er verschafft Ihnen aber keinen Job“ Share on twitter, betont Headhunterin Gail McManus von Private Equity Recruitment. „Er muss kurz sein, er muss sich auf die Daten konzentrieren, und er muss sämtliche Informationen enthalten und es muss aus ihm hervorgehen, wieso Sie aus dem Wettbewerb hervorstechen.“ Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie einen perfekten Lebenslauf produzieren.

1. Ein Private Equity-Lebenslauf muss besonders kurz sein

In den Finanzdienstleistungen sind zweiseitige Lebensläufe mittlerweile die Norm. In Private Equity scheinen viele Arbeitgeber jedoch einen einseitigen Lebenslauf zu bevorzugen. „Denken Sie an Ihre Leserschaft: Im Private Equity sind es die Leute gewohnt, riesige Studien nach dem kleinen Goldbrocken an Informationen durchzusieben, der für eine Investitionsentscheidung ausschlaggebend ist“, sagt die Headhunterin. „Sie möchten den Lebenslauf rasch scannen und die harten Informationen erkennen, um Sie auf den Ja- oder Nein-Haufen zu legen. Daher sollten Sie möglichst selektiv vorgehen und wenn Sie endlich glauben, dass es stimmt, dann sollten Sie noch einmal die Hälfte herausstreichen.“

2. Keine Postadresse und keine persönliche Stellungnahme

Laut McManus stellen persönliche Stellungnahmen eine wahre Platzverschwendung dar. Falls Sie tatsächlich nicht darum herumkommen, dann sollten Sie sich vor Schwafelei über Ihre Vorzüge hüten. Fassen Sie nur die Tatsachen in maximal drei Unterpunkten zusammen. Bei den Kontaktinformationen genügen heutzutage meist E-Mailadresse und Handynummer. „Private Equity-Profis können sich bei den Postleitzahlen schon ein wenig wie Snobs verhalten. Eine Bankleitzahl steigert nur die Wahrscheinlichkeit, in den Leuten Vorurteile zu wecken.“

3. Betonen Sie Ihre akademischen Leistungen und die von Ihnen besuchten Unis

Investmentbanker rümpfen gern die Nase über Leute, die nicht mindestens den guten Abschluss einer Top-Uni mitbringen. Private Equity-Gesellschaften tendieren dazu, weniger Wert auf Noten, aber dafür umso mehr Wert auf die besuchten Hochschulen zu legen. Um zu den erfolgreichen 10 Prozent zu gehören, sei somit ein Abschluss einer Top-Uni überaus hilfreich, meint Karrierecoach Victoria McLean von City CV. „Falls Sie an einer Top-Uni waren, einen Abschluss mit Auszeichnung erzielt und Stipendien enthalten haben, dann macht das schon einen Unterschied aus“, sagt sie. „Sie müssen sicherstellen, dass Ihre Qualität hindurchscheint. Falls Sie also Stipendien erhalten und überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt haben, dann sollten Sie das auch herausarbeiten. Falls Sie also in Harvard waren oder einen erstklassigen Abschluss von Oxford mitbringen, dann können Sie das schon in der Einleitung anführen, sofern es nicht zu lange her ist.“

4. Nutzen Sie Bullet Points für Ihre Berufserfahrung, aber nicht zu viele

Ihre relevante Berufserfahrung sollte auch eine Liste von Leistungen in Ihrer aktuellen Position enthalten, wobei der Schwerpunkt auf den Transaktionen liegen sollte. „Falls Sie Deals abgeschlossen haben, dann sollten Sie Ihre Beteiligung daran herausarbeiten. Das kann Private Equity-Deals betreffen, aber auch Consulting-Projekte oder wenn Sie im Laufe Ihrer Jahre im Banking an großen M&A-Deals mitgearbeitet haben. Dass muss alles mit Zahlen belegt werden. Wiederum ist Kürze entscheidend“, betont McManus.

„Idealerweise sind es pro Stelle nicht mehr als sechs Bullet Points. Wenn es mehr sind, mutiert es zu einer bloßen Liste“, warnt McLean. „Mit den Punkten sollten Leistungen und Transaktionen hervorgehoben werden und sie sollten das Auge des Lesers auf sich ziehen. Zu viel davon und es verliert seine Wirkung.“

5. Die Transaktionsliste darf nicht verwirren

So mancher Kandidat erliegt der Verlockung, jeden Deal aufzulisten, an dem er jemals beteiligt war – wenn auch nur in einer Nebenrolle. Der Clou hierbei liegt in der Auswahl. Bewerber müssen die Balance finden zwischen genügend Belegen und einem Zuviel an Informationen. „Egal, um was es sich handelt, konzentrieren Sie sich auf die aktuellsten Berufserfahrungen und schwafeln Sie nicht“, empfiehlt McManus.

6. Geben Sie drei Beispiele, dass Sie zu den Gewinnern gehören

Private Equity-Firmen erliegen oft einem elitären Dünkel. Sie wollen sehen, dass Bewerber zu den Besten zählen. Von daher sollte jeder Lebenslauf zumindest drei Punkte enthalten, in denen ein Bewerber unter seinen Wettbewerbern hervorsticht.

„Private Equity ist durch starken Wettbewerb geprägt und sie wollen Gewinner einstellen“, führt McManus aus. „Sie können beispielsweise zu den Besten in Ihrem Analysten-Jahrgang zählen, ein ausgezeichneter Musiker sein oder – was wahrscheinlicher ist – Leistungssport betreiben. Als Daumenregel sollte es mindestens drei solcher Beispiele geben.“ Share on twitter

7. Bestehen Sie den Biertest

In Private Equity verbringen die Beschäftigten viel Zeit miteinander auf Geschäftsreisen, weshalb es umso wichtiger ist, dass man miteinander auskommt. Daher wird in einem Vorstellungsgespräch häufig der sogenannte „Bier“- oder „Flugzeug-Test“ eingesetzt. Dabei geht es eigentlich nur darum, dass man sich über eine längere Zeit angenehm unterhalten kann. Da ist es oftmals schon hilfreich, Hinweise hierauf in den Lebenslauf einfließen zu lassen. „Sobald Ihre Zeit als Absolvent vorbei ist, liegt der Fokus in Ihrem Lebenslauf normalerweise auf Ihren beruflichen Leistungen und Kenntnissen und nicht auf Ihren extra-curricularen Aktivitäten“, sagt McLean. „Dennoch kann es hilfreich sein, in seinem Lebenslauf ein aktives, interessantes Leben zu haben – und dass Sie überhaupt über ein Leben jenseits der Arbeit verfügen. Darüber hinaus zeugt dies von einem gewissen Feuer.“

8. Erläutern Sie sämtliche Lücken

Laut McManus sei jede Lücke im Lebenslauf erläuterungsbedürftig. Falls Sie also nur Jahreszahlen und keine Monate angeben, dann tendieren Recruiter dazu, sich ihre eigenen Gedanken zu machen. „Die PE-Leute versuchen herauszufinden, was Sie ihnen nicht erzählen und nehmen das Schlimmste an, sobald Sie mit Daten nicht akkurat umgehen“, sagt die Expertin. „Vielleicht haben Sie die Stelle im Dezember 2013 verlassen und eine neue im Januar begonnen. Aber wenn Sie das nicht angeben, dann werden sie annehmen, dass Sie zwölf Monate arbeitslos waren. Seien Sie ehrlich und erläutern Sie jede Lücke in Ihrem beruflichen Werdegang.“


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