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Noch vor der Bonussaison verzeichnet die UBS einen Mitarbeiter-Exodus

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Wenn Senior Investmentbanker zu dieser Zeit des Jahres ein Unternehmen verlassen, dann liegt der Verdacht nahe, dass sich der Arbeitgeber auf diese Weise mehr Spielraum für die Boni der übrigen Banker verschafft. Wie andere Schweizer Banken auch zahlt die UBS ihre Boni nicht vor März, dennoch lässt sich bereits vor diesem Termin bei der UBS ein Exodus beobachten.

Allerdings hat die UBS in der jüngsten Vergangenheit auch eine Reihe von Neueinstellungen vorgenommen: Angeheuert wurden Ian Carnegi Brown (Head of consumer and retail), Michael Hafner (Head of oil and gas), Severine Brizay (Head of M&A), Martin Henrichs (Healthcare) und Melanie Czarra (Corporate DCM).

Doch handelt es sich bei diesem Zustrom ergrauter Banker vielleicht nur um den Ersatz für ausscheidende Mitarbeiter? Jedenfalls haben wenigstens neun Leute – alle von ihnen waren entweder Managing Directors (MDs) oder Abteilungsleiter – in den zurückliegenden Wochen der UBS den Rücken gekehrt, wie aus dem Register der britischen Finanzaufsicht FCA hervorgeht.

Beispielsweise ist Mellissa Earlam, die immerhin 17 Jahre für die Bank gearbeitet hat und zuletzt MD in der Aktienanalyse war, zum Hedgefonds Lansdowne Partners gewechselt. Bill Gallagher, MD und Head of the special situations group, ist bereits im Dezember abgesprungen. Andrew Kaufmann, Head of FX and precious metal solutions, hat seine eigene Firma Maven Global aufgemacht. Verlassen haben die UBS auch Giles Borton, Co-head of corporate debt capital markets sowie Mike de Vegvar, MD in equity derivatives trading und Head of investor solutions trading.

Auch andere Führungskräfte hat es weitergezogen: So hat zu Monatsbeginn Alex Wright, Head of emerging markets telecoms research die UBS verlassen; Jon Drage, bislang Executive Director bei der UBS hat erst kürzlich bei der PR-Agentur Brunswick Group angeheuert und Jonathan Leinster, MD und Head for he European Leisure research division, wechselte zur Boutique Panmure Gordon.

Natürlich können alle diese Wechsel auch freiwillig erfolgt sein. Doch trotz des wachsenden Drucks auf den Bonus-Pool hat die UBS in den vergangenen zwölf Monaten eine Menge Geld in neue, teure Führungskräfte investiert. Die Großbank musste bereits in ihrem Schweizer Devisen- und Edelmetallgeschäft die Boni ihrer Trader bei 200 Prozent der Grundgehälter kappen. Die Affäre um die Manipulierung von Devisenkursen könnte die UBS überdies umgerechnet 660 Mio. Franken kosten. Es dürfte kaum einen günstigeren Zeitpunkt geben, um sich von teuren Führungskräften zu trennen.


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