Die Deutsche Bank hat es wieder einmal geschafft. Laut den Daten des Marktforschungsunternehmens Greenwich Associates erreichte der deutsche Branchenprimus in 2014 die Weltmarktführung im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren (Fixed Income). Immerhin 10,1 Prozent des globalen Geschäfts konnte die Deutsche Bank auf sich vereinen, was allerdings nur 0,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr waren.
Auf den Plätzen zwei und drei landeten Citi und Barclays mit jeweils einem Marktanteil von 9,6 Prozent. Die britische Großbank konnte ihren Anteil sogar um 0,2 Prozent aufstocken, obwohl sie sich auf ihr kundenorientiertes Kerngeschäft konzentrieren und mithin Personal abbauen möchte.
Allerdings bleiben Zweifel, ob die Deutsche Bank ihre Spitzenstellung auch in Zukunft halten kann. Erst kürzlich hat das Institut seine alljährliche Pressekonferenz von Ende Januar auf das zweite Quartal verschoben. Die Bank begründete diesen Schritt mit einer Überarbeitung ihrer Strategie. Banken-Analysten gehen davon aus, dass sich der Branchenprimus anschließend aus Teilen des Fixed Income-Geschäfts trennen dürfte. Analyst Dirk Becker von Kepler-Cheuvreux rechnet jedenfalls damit, dass sich die Deutsche Bank z.B. aus dem Geschäft mit US-Rates und US-Flow zurückziehen könne.
Ein solcher Schritt dürfte sich negativ auf den Marktanteil auswirken. Denn die USA stellen den weitaus größten Fixed Income-Markt der Welt dar. Und die Deutsche Bank kommt im globalen Rates-Geschäft auf einen Anteil von sogar 10,5 Prozent.
Greenwich Associates führt die Verschiebungen bei den Marktanteilen vor allem auf strengere Eigenkapitalvorschriften für die Banken im Zuge von Basel III zurück. Während die US-Banken ihre Hausaufgaben weitgehend erledigt hätten, würden die europäischen Banken noch hinterherhinken. Auch dies dürfte bei der Strategie-Überprüfung der Deutschen Bank eine Rolle spielen. Auf die Mitarbeiter im Fixed Income kommen jedenfalls unruhige Zeiten zu.