Der Managing Director stellt im Investment Banking so etwas wie die Krönung der Karriere dar. Dabei handelt es sich um eine Abteilungsleiter-Position im Front Office, die üblicherweise üppig honoriert wird. Allerdings bleibt die Beförderung für die meisten Investment Banker ein Wunschtraum. Oft endet die Karriere mit dem Titel (und dem Gehalt) eines Vice Presidents. Die jährlichen Beförderungsrunden zum MD erfassen somit immer weniger Mitarbeiter. Bei Goldman Sachs machen die MDs gerade einmal 6 Prozent der Belegschaft aus – dies dürfte anderswo ähnlich aussehen.
Jetzt hat die britische Benchmarking-Website Emolument die Ergebnisse einer Umfrage unter gut 3300 Finanzprofis veröffentlicht, wie viele Jahre Berufsefahrung die MDs je nach Bank mitbringen. Umso höher dieser Wert ausfällt, desto länger und schwieriger dürfte der Aufstieg zum MD ausfallen. Am schnellsten gelingt offenbar der Aufstieg bei der US-Investmentbank Goldman Sachs. Dort bringen die MDs eine Berufserfahrung von durchschnittlich gut zwölf Jahren mit.
Bei der Deutschen Bank, der UBS und Credit Suisse dauert der Karriereweg vom Analysten zum MD länger, denn dort liegt die Berufserfahrung bei knapp 15 Jahren. Dagegen verfügen die Kollegen von der Commerzbank über zwei Jahre mehr Berufserfahrung, was nicht gerade für eine zügige Beförderung spricht. Am schlechtesten schneidet übrigens die französische Großbank Société Générale (SocGen) mit bald 19 Jahren ab.
Doch damit nicht genug. Auch bei der Bezahlung ihrer MDs zeigen sich SocGen und Commerzbank knausriger als die Deutsche Bank. So müssen sich die MDs bei der Commerzbank mit „nur“ gut 400.000 Pfund (544.000 Euro) begnügen. Bei der SocGen sind es sogar nur schmale 350.000 Pfund (476.000 Euro).
Dagegen muss sich die Deutsche Bank bei der Bezahlung nur der US-Investment Bank JP Morgan geschlagen geben, wo die MDs jährlich die stolze Summe von etwa 930.000 Pfund (1,26 Mio. Euro) nachhause tragen. Bei der Deutschen Bank sind es immerhin noch gut 700.000 Pfund (952.000 Euro). Auch die UBS hält mit einer jährlichen Bruttovergütung von etwa 690.000 Pfund (938.000 Euro) Anschluss an die Spitzengruppe. Der UBS-Lokalrivale Credit Suisse lässt für seine MDs jedoch nur rund 560.000 Pfund (762.000 Euro) springen.