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Die Checkliste: Was Sie sich vor einer Kündigung fragen müssen

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Sie sind verärgert, sie sind gelangweilt und rastlos. Vielleicht überkommt Sie aber nur der Gedanke, dass da draußen Ihr Traumjob nur darauf wartet, von Ihnen entdeckt zu werden. Doch genügt dies, um Ihren aktuellen Job aufzugeben? Um diese Entscheidung nicht aus dem Bauchgefühl heraus zu treffen, haben wir eine Checkliste mit zehn Fragen zusammengestellt:

1. Passt Ihr Job zu Ihrem Lebensstil?

Selbst wenn Ihr Job gähnend langweilig ist, sollten Sie ihn nicht vorschnell aufgeben, wenn er Ihrem Lebensstil entgegenkommt.

„Falls es Ansprüche an Ihr Privatleben gibt – wie z.B. ein neues Baby, das Sie die gesamte Nacht wach hält, ein neu erworbenes Haus oder die Pflege älterer Angehöriger – dann kann es sinnvoll sein, an dem Job als einem bewährten Muster festzuhalten“, rät Linda Jackson von der Karriereberatung 10-Eighty. „Wenn Ihre Ressourcen anderswo gefordert werden, dann sollten Sie sich vielleicht nicht mit zusätzlicher Arbeit belasten.“

2. Würden Sie Ihren Job annehmen, wenn er Ihnen heute angeboten würde?

Um herauszubekommen, ob Ihr aktueller Job tatsächlich für Sie passt, müssen Sie sich darüber klar werden, ob Sie sich heute noch einmal darauf bewerben würden. Denn mit dieser Frage klären Sie, ob er Ihren Karriereambitionen entspricht.

„Als Sie angeheuert wurden, kannten Sie das Unternehmen und wussten, dass der Job zu Ihren Arbeits- und Lebensvorstellungen passen würde. Doch mit den Veränderungen im Unternehmen, mussten Sie feststellen, dass Sie mit der Arbeit nicht länger zufrieden sind. Die Unternehmenskultur hat sich gewandelt und Sie können nicht Ihr volles Potenzial einbringen. Fragen Sie sich selbst: Wenn Sie heute bei dem Unternehmen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wären, würden Sie hier arbeiten wollen?“, empfiehlt Karrierecoach Jayne Mattson von Keystone Associates.

3. Behandelt Sie Ihr Vorgesetzter gut?

Zählen Sie immer noch zum inneren Kreis Ihres Vorgesetzten? „Vielleicht hat sich Ihr Verhältnis zu Ihrem Vorgesetzten verändert“, sagt Mattson. „Über Jahre unterhielten Sie eine fabelhafte berufliche und persönliche Beziehung zum Ihrem Vorgesetzten, aber Sie beginnen einen Wandel in der Unternehmenskultur und im Führungsverhalten Ihres Vorgesetzten zu registrieren. Sie wurden gebeten größere Verantwortung zu übernehmen und mehr mit weniger Ressourcen zu erreichen. Ihr Verhältnis hat sich verschlechtert und Sie hegen den Eindruck, dass Ihnen Unterstützung, Vertrauenspersonen und Fürsprecher abhandenkommen.“

„Schaut Ihnen Ihr Vorgesetzter noch in die Augen?“, fragt Psychologe und Autor Oliver James. „Entspricht Ihr oder sein Verhalten dem der Vergangenheit?“

4. Werden Sie ausgeschlossen?

Mattson empfiehlt besonders darauf zu achten, ob Sie von entscheidenden Meetings ausgeschlossen werden. Werden Entscheidungen ohne Ihr Zutun gefällt oder stimmen Sie mit der gewählten Richtung nicht überein? „Dann verlieren Sie gegenüber dem höheren Management an Einfluss und sind nicht länger ‚bekannt‘. Ihre Untergebenen beginnen andere nach Input und Entscheidungen zu fragen, was Ihre Autorität weiter untergräbt“, warnt Mattson.

5. Wird sich über Sie beschwert?

Große Vorsicht sollten Sie walten lassen, wenn sich jemand über Ihre Leistung beklagt. „Ihnen sollte auffallen, wenn Ihre Vorgesetzten oder sogar Ihre Kollegen Ihre Leistung anhand objektiver Kriterien wie Profit und Erträge hinterfragen“, warnt James. „Fast noch schlimmer ist es, wenn die Leute Ihre Leistungen anhand subjektiver Kriterien wie Team-Playing in Frage stellen. Das meiste davon ist völliger Unsinn, aber es kann gegen Sie verwendet werden.“

6. Fallen Ihre Vergütungserfahrungen realistisch aus?

Bevor Sie Ihren Job aufgeben, weil Sie einfach mehr Geld verdienen wollen, sollten Sie zweimal nachdenken. Nach vielen Untersuchungen erreichen die meisten Leute in ihren 40ern die höchsten Vergütungen. Überdies kommen sie zu dem Ergebnis, dass hohe Vergütungen im späteren Leben von sehr hohen Verdiensten zwischen 20 und 40 abhängen.

„Falls Sie Hinweise darauf haben, dass alle anderen auf Ihrem Niveau mehr Geld als Sie erhalten und dass Ihr Marktwert höher als Ihre Bezahlung ausfällt, dann sollten Sie dies mit Ihrem Vorgesetzten besprechen“, meint Jackson. „Dabei sollten Sie aber ganz vorsichtig vorgehen. Denn viele Informationen über Vergütungen beruhen auf Hörensagen und schon das Ansprechen des Vergütungsthemas kann Wellen schlagen.“

„Danach zu fragen, ob man fair bezahlt wird, gleicht ein wenig der Frage, wieso die Banane krumm ist“, sagt James. „Finanzprofis vergleichen ihre Vergütungspakete ständig mit denen anderer, ohne wirklich darauf zu achten, worauf sich ihre Annahmen stützen. Sie sollten aufhören, über Fairness nachzudenken und mehr darüber nachdenken, welchen Mehrwert Sie dem Unternehmen bieten können.“

7. Stimmen Sie mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens überein?

Mattson warnt: Ihre Stellung kann unhaltbar werden, wenn Sie nicht mit der eingeschlagenen Richtung des Unternehmens übereinstimmen und dies auch noch gegenüber Ihren Kollegen ansprechen. „Sie sind frustriert. Ihre Argumente werden nicht gehört, weil das Management vor allem den Unterton abweichender Meinung in Ihrer Stimme wahrnimmt“, erzählt Mattson.

8. Dreht sich alles nur noch um Politik?

Wenn sich in Ihrem Job alles nur um Schein und nicht mehr um Performance dreht, dann ist das ein schlechtes Zeichen. „Am Ende der Woche haben Sie mehr Zeit mit Büropolitik als mit dem Abarbeiten Ihrer Dringlichkeitsliste verbracht“, resümiert Mattson.

9. Sind Sie ausgelaugt und erschöpft?

Lässt Sie der Arbeitsstress nicht mehr los und übt Ihre Arbeit auf Sie eine Anziehungskraft wie eine frittierte Gurke aus? Auch dies hält Mattson für ein Alarmzeichen. „Beeinträchtigen der Druck von Arbeitsaufträgen, engen Deadlines und Meinungsverschiedenheiten mit Ihrem Manager bereits Ihren Nachtschlaf?“, fragt Mattson. „Wir verbringen die Mehrheit des Tages mit Arbeit“, gibt sie zu bedenken. „Also sollten Sie nicht die Zeichen ignorieren, die Ihnen sagen, dass die Zeit zum Weiterziehen gekommen ist. Sie werden einen anderen Job finden, zu dem Sie jeden Morgen gern gehen.“

10. Haben Sie anderswo Chancen?

Jede Klage über seinen aktuellen Job ist wertlos, sobald sich keine Alternative bietet, meint Jackson. Daher bedürfe es manchmal ein wenig Geduld – aber meist lohnt es sich.


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