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Trotz Kostenbremse schafft die Credit Suisse 600 neue Stellen

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Die Credit Suisse versucht sich gesund zu sparen. Per Ende des ersten Quartals hat die Großbank ihre jährliche Kostenbasis im Vergleich zu 2011 um 3,6 Mrd. Franken verringert. Bis Ende 2015 sollen sich die Einsparungen auf 4,0 bis 4,25 Mrd. Franken summieren. Weitere 200 Mio. sollen bis Ende 2017 dem Rotstift zu Opfer fallen.

Umso erstaunlicher ist, dass die Mitarbeiterzahl der Credit Suisse wieder steigt. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres erhöhte sich die Beschäftigung konzernweit um 600 auf 46.400 Beschäftigte (auf Vollzeitbasis). Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind es sogar 800, wie aus den am heutigen Dienstag (21. April) vorgelegten Zahlen für das erste Quartal hervorgeht.

400 neue Stellen im Investment Banking und 200 im Private Banking & Wealth Management

Das stärkste Plus verzeichnete das vielgeschmähte Investment Banking, wo allein in den ersten drei Monaten 400 Stellen entstanden, und 600 binnen Jahresfrist. Im Private Banking & Wealth Management kletterte die Beschäftigung indes nur um 200 auf 26.300 Stellen. In dem Bereich sind neben dem Wealth Management auch das Schweizer Filialgeschäft sowie das Asset Management angesiedelt.

Doch wie kommt dieser unerwartete Stellensegen zustande? Die Entwicklung der Zahl der Client Relationship Manager im Wealth Management weist darauf hin, dass der Aufbau nicht im Front Office stattfindet. Vielmehr verringerte die Bank die Zahl ihrer Betreuer vermögender Privatkunden binnen Jahresfrist um 130 auf nur noch 4290 Client Relationship Manager.

Aufbau vor allem in Compliance und Risikomanagement

Auch die Mitarbeiterbezahlung spricht dafür, dass der Aufbau außerhalb des Front Office vor sich geht. So sank der Personalaufwand pro Kopf im Investment Banking um 1,1 Prozent auf gut 78.000 Franken. Im Private Banking & Wealth Management gab der Personalaufwand je Mitarbeiter um 0,5 Prozent auf knapp 47.000 Franken nach.

Es spricht also viel dafür, dass der Stellensegen hauptsächlich auf einen massiven Aufbau in der Compliance und im Risikomanagement zurückgeht. Zur geplanten Kostensenkung heißt es denn auch in einer Medienmitteilung: „Es wird jedoch Gegenwind in Form von höheren Risiko-, Compliance- und regulatorischen Kosten in beiden Divisionen erwartet.“ Darunter sind sicherlich auch Personalkosten zu verstehen.

Gewinne legen wieder zu

Unterdessen können sich die Geschäftszahlen durchaus sehen lassen. So legten die Erträge des Konzerns im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3 Prozent auf 6,7 Mrd. Franken zu. Der Vorsteuergewinn der fortzuführenden Geschäftsbereiche kletterte sogar um 10 Prozent auf 1,5 Mrd. Franken.

Das Investment Banking erholte sich weiter. Hier stiegen die Erträge um 5 Prozent auf 3,6 Mrd. Franken. Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich sogar um 14 Prozent auf 945 Mio. Franken. Mit einer Aufwands-Ertrags-Quote von 73,6 Prozent liegt die Sparte allerdings noch immer über dem selbstgesteckten Ziel von unter 70 Prozent. Das Investment Banking musste für jeden Franken Ertrag also fast 74 Rappen ausgeben. Die Eigenkapitalrendite belief sich auf 14,7 Prozent – auch dies stellt eine Verbesserung dar.

In den einzelnen Geschäftsbereichen gibt es eine Verschiebung Richtung verstärkter Handelsaktivitäten. So legte das Fixed Income Sales & Trading gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,2 Prozent auf 1,7 Mrd. Franken zu. Die Erträge aus dem Equity Sales & Trading erhöhten sich sogar um 11,1 Prozent auf 1,3 Mrd. Franken.

Dagegen lief es im Emissionsgeschäft schlechter. Die Erträge aus dem Anleihen-Emissionsgeschäft stürzten um 29 Prozent auf 332 Mio. Franken ab. Im Aktien-Emissionsgeschäft purzelten die Erträge um 16,4 Prozent auf 153 Mio. Franken. Auch das Advisory-Geschäft verminderte sich um 26,7 Prozent auf 132 Mio. Franken. Unterdessen hat die Bank die Bilanzsumme in ihrem Investment Banking um 18 Prozent auf nur noch 697 Mrd. Franken zurückgefahren und damit die eigenen Planungen übertroffen.

Hohe Eigenkapitalrendite im Private Banking & Wealth Management

Im Private Banking & Wealth Management sanken die Erträge um 2 Prozent auf knapp 3 Mrd. Franken und der Vorsteuergewinn um 3 Prozent auf 938 Mio. Franken. Die Aufwands-Ertrags-Quote lag allerdings mit 67,6 Prozent über dem selbstgesteckten Ziel von unter 65 Prozent. Dagegen kann sich die Eigenkapitalrendite mit 24,3 Prozent mehr als sehen lassen.

Mit der Vorlage der Quartalszahlen gab der langjährige CS-Chef Brady Doughan heute gewissermaßen seine Abschiedsvorstellung. Im Juni wird der neue Konzernchef Tidjane Thiam sein Amt antreten.



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