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Deutsche Bank: Londoner Investmentbanker erhalten 30 Prozent mehr Gehalt, Frankfurter sauer

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Während die Temperaturen steigen, fällt die Stimmung in den Frankfurter M&A- und Equity Capital Markets-Teams der Deutschen Bank frostig aus. Denn der Gehaltsabstand zwischen Main und Themse vergrößert sich zusehends. So hat die Deutsche Bank kürzlich ihren Juniors im Londoner Investment Banking ein Gehaltsplus von bis zu 30 Prozent gewährt, wie die auf Junior Investmentbanker spezialisierte Headhunterin Sabrina Tamm von Financial Talents in Frankfurt bestätigt.

eFinancialCareers hatte bereits zuvor über den kräftigen Gehaltszuschlag berichtet. Mit der Erhöhung hat die Deutsche Bank in London nur einen Schritt nachvollzogen, den andere Banken bereits zuvor getan hatten, hieß es seinerzeit.

Doch von dem Geldsegen kommt in Frankfurt kaum etwas an. „In der Vergangenheit fiel das Gehaltsniveau in Frankfurt ähnlich aus wie in London“, erzählt Tamm. Damit ist jetzt Schluss. Lediglich Senior Associates können sich über einen Zuschlag von 5000 Euro freuen, was immer noch weit unter den 30 Prozent liegt, die ihre Kollegen an der Themse erhalten haben. Das durchschnittliche Jahresgehalt von Junior Associates im Frankfurter Investment Banking beziffert Tamm unterdessen auf 100.000 bis 120.000 Euro. Hinzu kommen Boni.

Von der Deutschen Bank hieß es hierzu nur: „Wir überprüfen und verbessern unsere Richtlinien für Junior Banker regelmäßig, darunter auch die Bezahlung, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das die besten Talente anzieht, entwickelt und an uns bindet.”

Laut Tamm sei die ausbleibende Gehaltserhöhung in Frankfurt nicht einmal begründet worden. „Das wurde nicht kommuniziert und nicht erklärt“, sagt die Headhunterin. „Frankfurt ist sprachlos. Das führt zu großer Unzufriedenheit. Die Leute in M&A arbeiten ja in Frankfurt nicht weniger als ihre Kollegen in London.“ Es soll sogar schon einen ersten Abgang gegeben haben.

Damit drohe die Deutsche Bank gegenüber ihren Wettbewerbern zurückzufallen. Dieser Schritt falle umso unverständlicher aus, als sämtliche Investmentbanken im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen sowie mit Aktienemissionen mit einem hartnäckigen Mangel an Senior Analysts und Associates mit zwei bis sechs Jahren Berufserfahrung zu kämpfen haben.

Von den betroffenen Mitarbeitern werde dieser Schritt als Zeichen dafür gewertet, dass sich die Machtbalance im Konzern zusehends von Frankfurt nach London verlagere. Dafür spreche auch, dass kürzlich die Frankfurter Financial Institutions Group im M&A-Bereich zugunsten von London geschlossen wurde.



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