Bei der Hypo Vereinsbank (HVB) ist das erste Quartal bescheiden ausgefallen. Der Vorsteuergewinn brach binnen Jahresfrist um fast ein Drittel auf 197 Mio. Euro ein. Für den Gewinneinbruch war teilweise die erstmals fällige Bankenabgabe in Höhe von 70 Mio. Euro verantwortlich. „Belastet wurde unser Ergebnis allerdings auch wie bei allen anderen Banken durch die drastisch gestiegene EU-Bankenabgabe“, klagte HVB-Chef Theodor Weimer. Mithin verschlechterte sich die Aufwands-Ertragsquote weiter von 73,9 auf 79 Prozent. Mittlerweile muss das Institut für jeden Euro Ertrag bereits 79 Cent ausgeben.
Erstaunlicherweise kommt die Tochter der italienischen Unicredit mit dem hartnäckigen Zinstief ganz gut zurecht. So verminderte sich der Zinsüberschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um unspektakuläre 0,8 Prozent auf 652 Mio. Euro. Diesen Erfolg bei der wichtigsten Einnahmequelle scheint die Bank durch ein kräftiges Ausreichen neuer Kredite erzielt zu haben, denn die Bilanzsumme kletterte binnen Jahresfrist um 13 Prozent auf gut 339 Mrd. Euro.
Auch das Provisionsergebnis kann sich sehen lassen. Die zweitwichtigste Ertragskomponente legte um gut 18 Prozent auf 302 Mio. Euro zu. Dagegen beeinträchtigen die geringen Handelsvolumen das Geschäft der HVB. Das Handelsergebnis stürzte jedenfalls um fast ein Drittel auf nur noch 180 Mio. Euro ab.
Der Hauptteil des Ergebnisses wurde vom Corporate & Investmentbanking erzielt. Doch auch hier purzelte der Vorsteuergewinn um knapp 23 Prozent auf 130 Mio. Euro. Dagegen halbierte sich das Ergebnis vor Steuern im Filialgeschäft beinahe auf 57 Mio. Euro.
Auf der Kostenseite regiert hingegen auch weiterhin der Rotstift. Allein im ersten Quartal fielen gut 340 Stellen weg. Den Personalabbau konnte die HVB jedoch noch nicht in einen sinkenden Personalaufwand ummüntzen. Dieser liegt mit 464 Mio. Euro sogar leicht über dem Vorjahresquartal. Diese Entwicklung führte die Bank u.a. auf höhere Kosten für Compliance-Personal zurück.