Die Recruitmentbranche gibt sich für das laufende Jahr optimistisch. Laut einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU) rechnen Personalberater mit einem Ertragswachstum von 6,8 Prozent im Versicherungsgeschäft und 3,3 Prozent im Banking. Auch für die Professional Services wird ein Plus von 6,7 Prozent erwartet. Dazu gehören Consultingunternehmen wie die Big 4 oder auch Capco, die ihrerseits einen beträchtlichen Umsatzanteil mit Finanzdienstleistern erwirtschaften.
Über alle Branchen hinweg rechnen die Personalvermittler mit einem Zuwachs von 6,2 Prozent. Der Optimismus ist auch für Finanzprofis eine gute Nachricht, weil dies ein Indiz für zunehmende Karrierechancen darstellt.
Allerdings ist diese Zuversicht mit Vorsicht zu genießen, worauf der BDU in seiner Studie „Personalberatung in Deutschland 2014/2015“ ausdrücklich hinweist. So hatten die Personalberater in der gleichen Umfrage vor einem Jahr ein Wachstum von 7,8 Prozent prognostiziert, während es dann tatsächlich nur 5,7 Prozent wurden. Dies stellt eine Abweichung von mehr als zwei Prozentpunkten dar.
Das Wachstum der Personalberatungsbranche mit Finanzdienstleistern blieb auch in 2014 deutlich hinter dem Gesamtmarkt zurück. Im Geschäft mit Versicherungen kletterten die Erträge um 3,4 und mit Banken um 3,3 Prozent. Deutlich kräftiger bergauf ging es bei den Professional Services mit einem Plus von 5,8 Prozent. Diese drei Branchen stehen immerhin für einen Marktanteil von über 17 Prozent.
Das langsamere Wachstum im klassischen Geschäft mit der Personalvermittlung führt dazu, dass die Branche im zurückliegenden Jahrzehnt versuchte, „Geschäftspotenziale in weiteren, ergänzenden Beratungsfeldern“ aufzubauen. Dennoch werden mit der Gewinnung von Fach- und Führungskräften immer noch über 82 Prozent des Umsatzes generiert.
Bei der Suche nach geeigneten Kandidaten vertrauen die Personalberater auf die Direktsuchte (42 Prozent) oder auf die Kombination von Internetportalen und der Direktsuche (43 Prozent).