Die Portemonnaies Londoner Investment Banker sind bekanntlich besser gefüllt als die ihrer kontinentaleuropäischen Kollegen. Erst kürzlich kam heraus, dass die Deutsche Bank ihren jüngeren Mitarbeitern in London eine Gehaltserhöhung von bis zu 30 Prozent gewährte, während die Frankfurter Kollegen sich mit einem weitaus kleineren Plus begnügen mussten.
Einen interessanten Einblick in die Boni an der Themse gibt jetzt die Vergütungsvergleichs-Website Emolument. Demnach sollten Banker möglichst bei US-Banken arbeiten. Denn die ersten fünf Plätze gehen geschlossen an die einschlägigen Institute von der Wall Street. Am Großzügigsten zeigt sich – wie nicht anders zu erwarten – Goldman Sachs. Stolze 194.000 Pfund (274.000 Euro) ließ die Bank durchschnittlich für jeden Investmentbanker springen. Damit liegt die Wall Street-Ikone immerhin schon 24.000 Pfund (34.000 Euro) von der zweitplatzierten Bank Morgan Stanley.
Wer indes nach deutschen oder Schweizer Banken sucht, muss ein wenig weiter nach unten blicken. Mit 135.000 Pfund (191.000 Euro) gelangte die Credit Suisse immerhin auf dem sechsten Platz. Für den Lokalrivalen UBS reichten die durchschnittlichen Boni von 116.000 Pfund (164.000 Euro) nur für den zehnten Platz. Dazwischen schiebt sich die Deutsche Bank mit 121.000 Pfund (171.000 Euro).
Auf einem der hinteren Plätze findet sich die zweite deutsche Bank im Ranking. Laut Emolument ließ die Unicredit 98.000 Pfund (139.000 Euro) für ihre Londoner Investmentbanker an variablen Vergütungen springen. Dabei dürfte es sich tatsächlich um die Beschäftigten der Konzerntochter Hypo Vereinsbank handeln, in der das Investment Banking der Unicredit gebündelt ist.
Die Aussagekraft des Rankings sollte aber nicht überbewertet werden. Denn seit dem Inkrafttreten der EU-Bonusdeckelung in 2014 dürfen die variablen Vergütungen nur noch maximal das Doppelte der jeweiligen Grundgehälter ausmachen. Daher hat der Anteil der Boni an der Gesamtvergütung im vergangen Jahr deutlich an Bedeutung verloren.