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INTERVIEW mit Banker, der zu FinTech wechselte: „Die Karrierleiter ist steil“

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Oliver Prill hat im April den Posten des Chief Operating Officers bei Kreditech in Hamburg angetreten. Das FinTech-Startup ermittelt auf der Basis von Big Data und selbstlernenden Algorithmen Kreditratings für Privatleute. Prill hat sein Studium der Wirtschaftswissenschaften mit einer Promotion in Oxford abgeschlossen. Der 43-jährige blickt auf eine 15-jährige Karriere in den Finanzdienstleistungen zurück. So hat er die Abteilung Retail Europe der Royal Bank of Scotland geleitet und deren Bilanzsumme auf 2 Mrd. Euro vervierfacht. Anschließend hat der die C&A-Bank gegründet. Zuletzt hat er Fonds und Banken im Consumer-Finance-Bereich beraten. Im Interview verrät Prill, wieso er von Banking zu FinTech wechselte.

Was stellte die Motivation für Ihren Wechsel vom Banking in die Fintech-Branche dar?

Klassisches Banking ähnelt in vieler Hinsicht der Verlagsbranche vor 20 Jahren: Der digitale Wandel ist da, jedoch kann das Geschäft nicht von heute auf morgen umgestellt werden. Insbesondere da es nicht nur darum geht, bestehende Dienstleistungen online anzubieten, sondern Geschäftsmodelle zu verändern. Ein Fintech, wie Kreditech, hingegen kann Banking neu definieren, da es keine „Altlasten” hat.

Was macht die Fintech-Branche für Banker interessant? Wieso sollte ein Banker das Risiko auf sich nehmen, bei einem Start-up anzufangen?

Nicht jeder Banker wird sich in der Fintech-Branche zurechtfinden. Interessant ist die Branche für Banker, die gerne die Zukunft aktiv mitgestalten wollen und das Start-up Risiko nicht scheuen.

Welche Karrierechancen bietet die Fintech-Branche für Banker konkret?

Sie eröffnet neue Horizonte. Wer sein Wissen und sein Know-how herausfordern möchte und etwas bewegen will, für den eröffnet Fintech eine neue Welt. Die Karriereleiter in derart schnell wachsenden Unternehmen ist steil Share on twitter, wenn der Mitarbeiter sich bei dieser Geschwindigkeit mitentwickelt. So ist es durchaus realistisch, von einer Praktikantenstelle zum Senior und dann zum C-Level aufzusteigen – wie es beispielsweise bei unserem Chief Data Officer der Fall war.

Welche Kompetenzen spielen in Fintech eine besondere Rolle?

Generell steigt und fällt in der Fintech-Branche alles mit den passenden Mitarbeitern. Ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, Intellekt und Selbständigkeit sind in allen Funktionen entscheidend. Kreditech unterteilen wir zusätzlich in die konzeptionellen Bereiche „Tech” (Programmierung, Datenwissenschaften usw., die die Zukunft bauen) und „Kredi” (Risikoüberwachung, Finanzbuchhaltung usw., die die Firma sicher und stabil halten): Die Synergie aus beidem bringt die ideale Grundlage.

Was stellte die Motivation für Ihren Wechsel vom Banking in die Fintech-Branche dar?

Nach vielen Jahren als Berater und Bank-Executive begeistert mich die Chance zum radikalen Wandel der Geschäftsmodelle, die FinTech mit sich bringt. Kreditech ist ohne Frage das führende deutsche, wenn nicht europäische, FinTech Unternehmen.

Planen Sie später noch einmal die Rückkehr ins Banking oder schließen Sie das aus?

Jetzt freue ich mich jedoch erst einmal über die enormen Herausforderungen, die die Kreditech COO-Rolle mit sich bringt.

Und noch eine fachliche Frage: Werden viele Fintech-Unternehmen nicht früher oder später auch eine Bankenlizenz samt der dazugehörigen Regulierung benötigen?

Eine Banklizenz ist Mittel zum Zweck. In den Ländern, in den wir Endkundengeschäft betreiben, richten wir uns an die lokalen Regularien. Heute schon haben unsere Tochterunternehmen Kreditlizenzen, wo dies gefordert ist. Auch eine Banklizenz wäre in der Zukunft denkbar.



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