Die positiven Ergebnisse der Quartalsaison setzen sich fort. Die Credit Suisse generierte im zweiten Quartal einen Vorsteuergewinn von 1,639 Mrd. Franken, was ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 45 Prozent bedeutet. Der Reingewinn belief sich auf 1,045 Mrd. Franken, womit die Großbank die Analystenerwartungen erfüllte.
Der Erfolg geht jedoch maßgeblich auf den Kahlschlag beim Personal zurück. Denn die Erträge kletterten binnen Jahresfrist lediglich um 12 Prozent auf gut 7 Mrd. Franken. Währenddessen kommt die Bank bei der Kostensenkung gut voran. Bislang hat die Credit Suisse ihre jährliche Kostenbasis um 2,7 Mrd. Franken gesenkt – insgesamt will das Institut seine Kosten um 4,4 Mrd. Franken verringern. Es bleibt also noch viel zu tun.
Dabei geht ein Großteil der Einsparungen zu Lasten der Mitarbeiter. Allein im zweiten Quartal sank die Zahl der Angestellten um 600 auf nur noch 46.300. Damit sind seit dem Sommer 2011 etwa 4400 Stellen verschwunden.
Doch damit nicht genug. Auch die Vergütungen scheinen zu purzeln. So ließ die Credit Suisse für jeden ihrer Mitarbeiter in den ersten sechs Monaten 2012 durchschnittlich gut 129.500 Franken springen, was ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 7 Prozent oder fast 10.000 Franken pro Kopf bedeutet.
CS-Chef Brady Dougan zeigte sich mit dem Ergebnissen zufrieden: „Mit einer bereinigten Eigenkapitalrendite von 13 Prozent in den ersten sechs Monaten 2013 und von 10 Prozent im zweiten Quartal 2013 hat sich unser Geschäftsmodell bewährt. Gleichzeitig konnten wir unsere Kosten und unsere Bilanzsumme weiter reduzieren.“
Private Banking and Wealth Management verliert 500 Arbeitsplätze
Die Erträge im Geschäftsbereich Private Banking and Wealth Management legten nur um magere 1 Prozent auf gut 3,4 Mrd. Franken zu. Zu dem Geschäftsbereich gehören auch das Filialgeschäft und das Asset Management. Der Vorsteuergewinn gab indes gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf 917 Mio. Franken nach. Mithin verschlechterte sich die Aufwands-Ertragsquote von 70,1 auf 71,9 Prozent.
Die Mitarbeiter der Sparte mussten jedenfalls die Gürtel enger schnallen, denn der Personalaufwand pro Kopf verringerte sich um 4 Prozent auf gut 103.000 Franken. Folglich mussten die Mitarbeiter zwischen Januar und Juni mit rund 4500 Franken weniger auskommen. Darüber hinaus gingen in der Sparte allein im zweiten Quartal 500 Arbeitsplätze verloren. Insgesamt beschäftigt das Private Banking and Wealth Management noch 26.500 Mitarbeiter.
Investmentbanking steigert Erträge um 24 Prozent
Im Investmentbanking lief es bei der Credit Suisse erstaunlich rund. Die Erträge kletterten im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 3,4 Mrd. Franken. Die besseren Geschäfte katapultierten das Vorsteuerergebnis binnen Jahresfrist von 314 auf 754 Mio. Franken. Entsprechend sank die Aufwands-Ertragsquote im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 89,1 auf 77,7 Prozent.
Doch von dem Erfolg scheint bei den Mitarbeitern wenig anzukommen. Zwar fielen zwischen April bis Juni lediglich 100 Stellen weg, dafür purzelten die Vergütungen umso steiler: Für jeden Beschäftigten ließ die Credit Suisse in 2013 bislang durchschnittlich gut 151.300 Franken springen, was gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 ein Minus von 11,5 Prozent oder fast 20.000 Franken bedeutet.
Während bei den Mitarbeitern kaum Freude aufkommen dürfte, jubelte Dougan: „Die Division Investment Banking erwirtschaftete mit 12 Prozent im zweiten Quartal 2013 und 18 Prozent in den ersten sechs Monaten 2013 eine sehr gute Rendite auf das unter Basel III zugeteilte Kapital. Damit verdoppelte sie die im ersten Halbjahr 2012 ausgewiesenen 9 Prozent und stützt die von der Gruppe über den Marktzyklus hinweg angestrebte Rendite von über 15 Prozent.“
