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Kann man für einen CFA eigentlich zu alt sein?

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Immer mehr junge Finanzprofis versuchen die ersten Hürden zum Chartered Financial Analyst (CFA) bereits am Anfang ihrer Karriere zu nehmen – manche sogar schon davor. Immerhin wird für jede der drei Prüfungen zum CFA eine Vorbereitungszeit von 300 Stunden empfohlen. Außerdem fallen bei jeder Prüfung rund 60 Prozent der Teilnehmer durch, weshalb Ehrenrunden beim CFA eher die Regel als die Ausnahme darstellen. Wer also früh anfängt, besitzt einen Startvorteil.

Laut dem CFA Institute beträgt das Durchschnittsalter eines CFA-Kandidaten mittlerweile 29 Jahre; bei einem Kandidaten zum Level 1 sind es sogar lediglich 27 Jahre. Falls Sie also mit dem CFA jenseits des 30. Lebensjahres starten, dann sind Sie alt – und falls Sie sogar über 35 Lenze zählen, dann dürften Sie sich bei den Examen wie ein Dinosaurier vorkommen.

Immer mehr Studenten beginnen bereits mit dem CFA

Nach den Bestimmungen der CFA Society können Finanzprofis das begehrte Zertifikat erst nach vier vollen Jahren einschlägiger Berufserfahrung erhalten. Dies heißt jedoch keinesfalls, dass Kandidaten nicht bereits vorher die erforderlichen Prüfungen absolvieren dürften. Aus diesem Grund wundert es auch kaum, dass sich der CFA bereits unter Studenten wachsender Beliebtheit erfreut.

An dieser Entwicklung ist die CFA Society auch nicht unschuldig. So hat der Verband mittlerweile Partnerschaften mit 148 Universitäten rund um den Globus geschlossen, deren Curricula den Lehrstoff für den CFA Level I vermitteln – darunter auch Hochschulen aus Deutschland und der Schweiz. Von daher verschiebt sich der Schwerpunkt der CFA-Kandidaten langsam zugunsten der Studenten, wie die folgende Tabelle von der Website des CFA-Instituts belegt:

CFA for students

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Quelle: CFA Institut

Neben Beruf und Familie stellt der CFA eine Herausforderung dar

Ein über 40jähriger Finanzprofis hat aufgrund der enormen Arbeitsbelastung die Fortbildung nach dem Bestehen des ersten Levels abgebrochen, wie er gegenüber eFinancialCareers beteuert: „Sobald Sie Frau und Familie haben, eine Haus und Kinder, dann gibt es einfach bessere Wege, um seine Zeit zu verbringen.“

„Der CFA entwickelt sich zu einem Initiationsritus für Leute zwischen 20 und 30, die keine anderen Verpflichtungen haben“, ergänzt der Finanzprofi. Eigentlich wollte der über 40jährige mit dem CFA seinen Lebenslauf aufwerten. Allerdings zweifelt er daran, ob das Zertifikat ihm bei der Karriere tatsächlich weitergeholfen hätte. „Niemand war sonderlich von meinem CFA Level 1 beeindruckt.“

Auch die Ergebnisse der „CFA Institute Member Satisfaction Survey 2013“ vermitteln ein ernüchterndes Bild. So gaben lediglich 61 Prozent der Umfrageteilnehmer an, der CFA habe ihnen bei ihrer Karriere weitergeholfen, und nur 51 Prozent, dass der CFA für den Ausbau ihres Netzwerks nützlich gewesen sei. Allerdings bestätigten 86 Prozent, dass sie mit der Fortbildung ihre Fachkenntnisse tatsächlich ausweiten konnten.

„Ich habe eine Menge von nebensächlichem Zeug über Rechnungslegung und Investitionen gelernt, die ich ansonsten nicht wüsste“, erzählt der über 40jährige Finanzprofi. „Aber der CFA ist nicht leicht und der Zeitaufwand ist – offen gesagt – irrsinnig.“

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