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25 Gründe, wieso Banker ihre Jobs hassen

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Niedrigere Erträge und wachsende Kosten aufgrund strengerer Regulierung: Das Bankgeschäft hat sich als Geldquelle von einem reißenden Strom in ein dünnes Rinnsal verwandelt. Doch nicht nur das Geschäftsmodell verändert sich rasant; die Banker haben mit in Vergangenheit unbekannten Problemen zu kämpfen, die den einstigen Traumberuf zusehends in einen Albtraum verwandeln.

1. Die Arbeitsbelastung ist höher denn je

Nach den tiefen Einschnitten muss immer mehr Arbeit von immer weniger Leuten bewältigt werden. So müssen Sales-Mitarbeiter mehr Kunden, Aktienanalysten mehr Unternehmen und M&A-Spezialisten immer mehr Branchen betreuen. Laut der Lebensberaterin Karin Peeters aus London haben ihre Klienten aus den Banken mit einer „enormen Arbeitsbelastung“ zu kämpfen. Viele wären hoch erfreut, wenn die Banken mehr Leute einstellen würden, um die Belastung auf mehr Schultern zu verteilen.

2. Beförderungschancen schwinden

Banker aus dem unteren und mittleren Karriereniveau müssen nicht nur immer härter arbeiten, sondern ihre Aufstiegschancen fallen auch immer geringer aus. Viele Institute bauen besonders gern die teuren Stellen in ihren Führungsebenen ab und verringern die Zahl und Frequenz ihrer Beförderungen. So finden die Beförderungsrunden bei der US-Investmentbank Goldman Sachs nicht mehr jedes, sondern nur noch alle zwei Jahre statt und Morgan Stanley ernannte im laufenden Jahr nur wenig mehr Managing Directors als auf dem Höhepunkt der Finanzkrise in 2008.

3. Karrierebesessene Nachwuchsbanker sägen an Ihrem Stuhl

Auf Einstiegspositionen im Banking gehen bisweilen 135 Bewerbungen ein. Da nur die Besten durch dieses Nadelöhr gelangen, sind die heutigen Trainees und Analysten durchweg exzellent. Die bereits erschöpften erfahreneren Banker geraten somit unter immer mehr Druck von den niederen Stufen der Karriereleiter. Noch dazu sind diese Arbeitskräfte deutlich günstiger.

4. Banken werden immer mehr zur Schlangengrube

Laut Insidern nehmen die Rivalitäten innerhalb der Banken weiter zu. Obgleich die Ergebnisse im zweiten Quartal bislang recht ordentlich ausgefallen sind, jagen doch ein Kostensenkungsprogramm und ein Kahlschlag den anderen. Daher müssen die Banker immer aufmerksamer beobachten, was hinter ihrem Rücken vorgeht.

5. Der Stress steigt unerbittlich

Nach unserer Umfrage unter Finanzprofis weltweit leiden immer mehr Banker unter Stress. Konkret beklagten sich 42 Prozent in Großbritannien, 45 Prozent in den USA und 49 Prozent in Deutschland über häufigen Stress am Arbeitsplatz.

6. Der Traum vom frühen Ausstieg ist geplatzt

Vor der Finanzkrise gelang es so manchem Banker – besonders in der Londoner City – in kaum mehr als zehn Jahren ein Vermögen aufzuhäufen, das ihnen einen komfortablen Ausstieg aus der Branche erlaubte. Ein Beispiel hierfür stellt der ehemalige Dresdner Kleinwort-Mitarbeiter Geraint Anderson dar, der mit seinem Blog „Cityboy“ für Furore sorgte. Ihm gelang  der Absprung mit 35 Jahren und einem Nettovermögen von 2,5 Mio. Pfund. Allein für seine beiden letzten Jahre hatte er einen Cashbonus von 500.000 Pfund eingestrichen.

Doch seither haben sich die Zeiten gewandelt: Nicht nur die Boni sind empfindlich gefallen, vielmehr sinkt der Baranteil und steigen die aufgeschobenen Bestandteile. Überdies hängen Rückforderungsklausen wie ein Damoklesschwert über den angesammelten Ansprüchen.

7. Banker werden auf Partys geächtet

Beim Banking handelt es sich nicht länger um ein Berufsfeld, um Freunde zu finden oder an Ansehen zu gewinnen. So zögert Goldman Sachs in Frankfurt regelmäßig, biografische Details herauszurücken, sobald Mitarbeiter zu Managing Directors oder Partnern befördert wurden. Viele Mitarbeiter wollten gar nicht in den Medien erscheinen. Der Co-Chef der Deutschen Bank Anshu Jain bringt diese Entwicklung auf den Punkt: „Falls Sie heutzutage auf einer Party erscheinen, Sie nach Ihrer Arbeit gefragt werden und ‚Banker‘ sagen, dann werden die Leute still.“

8. Auf Partnervermittlungs-Webseiten haben Banker schlechte Chancen

Banker scheinen in den Träumen von Single-Frauen immer seltener vorzukommen. Laut einer Umfrage der britischen Partnervermittlungs-Website Match.com sind Bankangestellte von der Liste der meistgesuchten Wunschberufe des Partners verschwunden. Single-Frauen bevorzugen vielmehr Feuerwehrleute, Lehrer und Musiker.

9. Banker leiden unter Übergewicht

Der Job in einer Bank erschwert es, in Form zu bleiben. Nach einer amerikanischen Studie arbeiten Banker vor allem in ihren ersten drei Jahren so hart, dass ihre Gesundheit hierunter zu leiden beginnt. Durch die mangelnde Zeit, Sport zu betreiben, drohen vor allem M&A-Banker aus den Nähten zu gehen. Ein ehemaliger M&A-Mitarbeiter berichtet sogar, dass er erst nach einem Arbeitsplatzverlust in der Lage war abzunehmen.

10. Das Finden einer Karrierealternative fällt schwerer

Auch nach der Finanzkrise bietet kaum eine Branche eine so hohe Bezahlung wie Banken. Wenn Sie sich nach einigen Jahren an das branchenübliche Gehaltsniveau gewöhnt haben, dann fällt es ihnen zunehmend schwerer, mit weniger Geld auszukommen. Darüber hinaus berichten namentlich auch deutsche Headhunter regelmäßig, dass sich die Begeisterung anderer Branchen für ehemalige Banker durchaus in Grenzen hält.

11. Vom Investment-  zum Corporate Banker

Bei den Banken erlebt das konservative Corporate Banking-Geschäft eine kleine Renaissance. Zwar fallen die Erträge geringer aus als im Investment Banking, dafür sind diese aber auch mit einem niedrigeren Risiko verbunden. So drängen Banken wie J.P. Morgan, Bank of America Merrill Lynch und Barclays ihre M&A-Banker immer stärker dazu, mit ihren Corporate Bankern zusammenzuarbeiten. Aus M&A-Stars werden schleichend schlichte Bankangestellte.

12. Banker sind keine Herren des Universums mehr

Viele Banker hielten sich in der Vergangenheit für die Herren des Universums. So warnte eine Aktienanalystin einst sogar den damaligen Siemens-Chef Heinrich von Pierer, es mit seiner Kritik an Banken nicht zu übertreiben. Diese Zeiten sind endgültig passé. Längst  schreckt kaum noch ein deutscher Industriekapitän vor einem öffentlichen Bankenbashing zurück.

13. IT-Spezialisten verdienen in Banken mehr als so mancher Trader

Gute Kundenkontakte und glorreiche Trading-Ideen stellen keine Garanten für den kommerziellen Erfolg dar. Vielmehr versuchen immer mehr Banken durch Prozessoptimierung und durch den verstärkten IT-Einsatz erfolgreicher zu agieren. Daher gewinnen IT-Spezialisten auch im Trading an Bedeutung. Mittlerweile gibt es in immer mehr Banken eine Doppelspitze im Trading: Einer ist für die Märkte zuständig und ein anderer für die IT.

16. Banker werden durch Computer ersetzt

Der Handel mit Aktien und Währungen ist bereits zu einem beträchtlichen Anteil automatisiert. Und auch der Anleihehandel wird sukzessive nachziehen. Dies stellt gerade für Deutschland eine kritische Entwicklung dar, gilt das Land doch als Hochburg des Fixed Income-Geschäfts. Doch wenn die institutionellen Anleger immer häufiger selbst über elektronische Plattformen auf den Märkten handeln, wozu bedarf es dann noch teurer Banker?

17. Das Consulting läuft Bankern den Rang ab

Schon lange herrscht eine gewisse Rivalität zwischen Bankern und Consultants und viele stammen aus den gleichen Studiengängen und von den gleichen Hochschulen. Doch während Banker für die Finanzkrise verantwortlich gemacht werden und reihenweise ihre Jobs verlieren, läuft es für die Consultingbranche prächtig: Die umfassende Umstrukturierung der Banken und der wachsende Regulierungsruck sorgt für reichlich Neugeschäft. Einschlägige Profile sind daher auf dem deutschen Arbeitsmarkt begehrt.

18. Bankern können keinen Druck mehr ablassen

Mit der Finanzkrise ist die Aufmerksamkeit für den E-Mail-Verkehr und die Telefonate der Banken deutlich angestiegen. So sorgten im Zuge der Libor-Manipulation die E-Mails von UBS-Mitarbeitern und anderer Banker für Kopfschütteln. Auch die kürzlich verbreitete Performance der berüchtigten ersten Strophe des Deutschlandliedes durch die Führungsetage der Anglo Irish Bank in 2008 hat nicht nur bei Musikliebhabern Grauen verbreitet.

Doch diese Entwicklung bedeutet auch, dass Banker selbst bei internen Telefonaten und E-Mails äußerst vorsichtig vorgehen müssen. Die Zeiten, als man sich den Frust von der Seele reden konnte, sind im Banking vorbei – es sei denn,  man möchte von der Weltpresse zitiert werden.

19. Banker erhalten weniger Futter

Die Sparmaßnahmen drücken auf die Spesen. So hat die französische Großbank Crédit Agricole erst kürzlich die Grenzen für Hotelkosten und Bewirtung herabgesetzt. Dennoch gewähren die meisten US-Banken ihren Mitarbeitern weiterhin Verzehrgutscheine, allerdings fallen diese niedriger als in der Vergangenheit aus.

20. Eltern sind längst nicht immer auf ihre Banker-Kinder stolz…

Die Zeiten als Eltern stolz waren, wenn ihr Nachwuchs eine Bankkarriere ansteuerte, sind ebenfalls passé. So hat der scheidende Chef der britischen Großbank Stephen Hester erzählt, dass sogar seine eigenen Eltern ihn für überbezahlt halten.

21. … und die Kinder von Bankern auch nicht auf ihre Eltern

Doch selbst angelsächsische Banker, die horrende Gebühren für Privatschulen und Eliteuniversitäten für ihre Kinder auf den Tisch blättern, ernten damit noch lange nicht die Dankbarkeit ihres Nachwuchses. Erst kürzlich hat der US-Aktienanalyst Brad Hintz vergeblich versucht, seinen gut 20jährigen Sohn von einer Karriere im Banking zu überzeugen. Hinz junior zieht es stattdessen ins Consulting.

22. Ein Arbeitgeberwechsel fällt immer schwerer

In der Vergangenheit hat so mancher Banker regelmäßig den Arbeitgeber gewechselt, denn bei jeder neuen Station erhielt er eine stattliche Gehaltserhöhung. Doch heute zeigen sich nicht nur die Unternehmen über diese Form des Jobhopping wenig erfreut. Auch die britische Bankenaufsicht hat eine Bestimmung erlassen, die den Führungskräften, dem sogenannten „Code Staff“, das Jobhopping zwecks Gehaltserhöhung erschwert.

23. Ehemalige Kollegen betteln Banker um einen Job an

Vor zwei Monaten wies das Goldman Sachs-Vorstand Gary Cohn darauf hin, dass seit Anfang 2011 80.000 Bankangestellte rund um den Globus ihren Job verloren hätten. Ein Großteil dieser Ex-Banker dürfte auch Plattformen wie LinkedIn oder Xing verzweifelt nach neuen beruflichen Herausforderungen suchen. Falls Sie nicht aufpassen, können Sie ihren ganzen Arbeitstag damit verbringen, ihre E-Mails zu beantworten und sich auf einen Kaffee zu treffen.

24. Recruiter rufen Sie nur an, um Informationen abzuschöpfen

In der Vergangenheit haben Headhunter angerufen, um eine Vakanz zu füllen. Doch mangels Aufträgen greifen immer mehr Recruiter zum Telefon,  um Informationen über den Markt oder Ihre Kollegen abzuschöpfen bzw. Kontakte zu pflegen.

25. Good Bye Mauritius: Banker verbringen ihren Urlaub bei Freunden

Auch wenn die alten Zeiten unwiederbringlich vorbei sind, verdienen Banker noch immer spürbar mehr Geld als in der Realwirtschaft. Allerdings haben sich besonders angelsächsische Banker oftmals an ein hohes Ausgabenniveau gewöhnt und werden jetzt von Hypotheken, Konsumschulden und stattlichen Gebühren für die Privatschulen ihrer Kinder erdrückt. Ein britischer Banker erzählte eFinancialCareers sogar, wie er sich von der Gewohnheit verabschiedete, seinen Jahresurlaub auf Mauritius zu verbringen. Stattdessen fährt er heute in die Ferienwohnung eines Freundes.

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