Mit einer „Exklusiv-Meldung” sorgt die Nachrichten-Agentur Reuters für Unruhe. Angeblich habe sich der neue Deutsche Bank-Chef John Cryan am Wochenende vom Aufsichtsrat die Erlaubnis zum Abbau von rund 23.000 Jobs geholt. Tatsächlich hatte Cryan die Mitarbeiter schon vor einiger Zeit auf tiefe Einschnitte eingestimmt.
Bei Licht betrachtet fallen die Einschnitt allerdings deutlich weniger dramatisch aus. So erwähnt Reuters, dass hierin auch die Postbank enthalten ist. Nach dem Willen der Deutschen Bank soll die Mehrheit der Postbank an die Börse gebracht werden, so dass sie nicht mehr im Konzern konsolidiert werden muss. Laut ihrem eigenen Halbjahresbericht zählte das Tochterunternehmen zu Ende Juni noch etwa 14.940 Vollzeitstellen. Die Zahl der beschäftigten natürlichen Personen liegt also höher.
Von daher reduziert sich der tatsächliche Stellenabbau, falls die Reuters-Meldung zutreffen sollte, auf maximal 8000 Stellen. Dies liegt im Rahmen von Schätzungen, die bereits früher abgegeben wurden. Das Gros der Stellen soll der Agentur zufolge im Back Office wegfallen.
Schon vor einiger Zeit hatten Analysten gegenüber eFinancialCareers davon gesprochen, dass sich die Bank wohl aus Teilen des Fixed Income-Geschäfts in den Vereinigten Staaten zurückziehen werde.