Wer vom Banking in die Private Equity-Branche wechseln möchte, hat eine schwierige Aufgabe vor sich. Denn bei einer offenen Stelle haben die Fonds normalerweise die Auswahl zwischen 200 bis 300 jungen Investmentbankern. Nur die besten haben eine Chance.
Nach zwei Jahren bei einer internationalen Bank bin ich im Mai 2015 zu einem Private Equity-Fonds gewechselt. Hier mein Rat für alle, die den gleichen Weg einschlagen möchten.
1. Wechseln Sie nicht zu früh
In der Einstellungs-Hektik unterbreiten einige Fonds Analysten Angebote, die gerade einmal sechs Monate bei einer Investmentbank beschäftigt sind und erst anderthalb Jahre später anfangen sollen. Springen Sie nicht zu früh ab. Sie müssen ausreichend Zeit im Banking verbracht haben, um eine aussagekräftige Deal-Erfahrung zu sammeln, bevor Sie wechseln. Dazu sind mindestens drei Jahre erforderlich.
2. Werfen Sie nicht mit Ihrem Lebenslauf um sich
Wenn Sie nicht bereits in Private Equity arbeiten, dann werden Sie wahrscheinlich keinen Job bekommen, indem Sie Ihren Lebenslauf an irgendeine etablierte Private Equity-Gesellschaft versenden. Die Spitzenfonds veranstalten Networking-Events für Analysten und Associates, an denen sie interessiert sind. Dazu müssen Sie eingeladen werden. Um einen Job in Private Equity zu erhalten, dreht sich alles darum, sich mit Leuten zu treffen und zu netzwerken, die Sie vielleicht einmal einstellen wollen.
3. Versteifen Sie sich nicht auf ein Unternehmen
Auch wenn Sie mit Ihrem Lebenslauf nicht um sich werfen, sollten Sie sich auch nicht nur auf ein Unternehmen konzentrieren. Sie sollten darauf achten, mehrere Unternehmen simultan zu bearbeiten.
4. Prüfen Sie einen potenziellen Arbeitgeber genau
Im Vergleich zu Investmentbanken handelt es sich bei Private Equity-Firmen um kleine Gesellschaften. Daher müssen Sie ein Unternehmen wählen, bei dem Sie gerne arbeiten möchten. Sie sollten es bei einem versuchen, das einen guten Track-Record vorweisen kann, denn Sie müssen dort wahrscheinlich eine Weile arbeiten, um ihren Carried Interest ausbezahlt zu bekommen. (Die Boni also, die sie im Laufe der Jahre ansammeln.)
Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Gesprächspartner gut kennen. Versuchen Sie die Unternehmenskultur zu verstehen und den Menschenschlag, der dort arbeitet. Fragen Sie Bekannte, ob er einen Kontakt zu einem Mitarbeiter des Unternehmens herstellen kann, damit Sie wissen, worauf Sie sich einlassen.
5. Denken Sie wie ein Investor
Anders als Investmentbanken wollen Private Equity-Gesellschaften keine Berater anstellen, sondern Investoren. Bevor Sie sich bei irgendeiner Private Equity-Gesellschaft bewerben, sollten Sie zwei Investitionsideen bis ins Detail ausarbeiten. Sie sollten daheim auch einige Zeit damit verbringen, Modelle für eine fremdfinanzierte Übernahme zu entwickeln, damit Sie superschlau sind.
Foto: Chris Jones