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Die Wahrheit über die mageren Gehälter der Landesbanken

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Systemrelevante Banken sind vom Gesetzgeber gezwungen alljährlich einen Vergütungsbericht zu publizieren – das gilt auch für die Landesbanken. Da sich die Banken bei der Bezahlung ungern in die Karten blicken lassen, werden die Berichte meist recht spät und eher versteckt auf den Websites veröffentlicht. Doch zwischenzeitlich haben sämtliche Landesbanken – außer der NordLB – ihre Vergütungsberichte vorgelegt. Wir haben sie analysiert, wodurch sich ein spannender Überblick über die Vergütungsstruktur ergibt. Sobald die NordLB ihren Bericht veröffentlicht, werden wir ihn ergänzen.

LBBW: Größte Landesbank bei Gehältern nur Mittelmaß

Die größte Landesbank ist bei der Bezahlung eher mittelmäßig. Konzernweit lag das Durchschnittsgehalt bei gut 59.100 Euro. Hinzu kam ein Bonus von knapp 7800 Euro womit sich eine durchschnittliche Gesamtvergütung von 66.900 Euro errechnet.

Am besten schneiden dabei die Investmentbanker ab. Im sogenannten Kapitalmarktgeschäft lag das durchschnittliche Bruttogehalt bei etwa 73.800 Euro und die Boni bei gut 11.400 Euro. Die variablen Vergütungen machten also selbst im Spitzensektor gerade einmal 15,4 Prozent der Festgehälter aus. Von einem Bonusunwesen kann also kein Rede sein.

Derartige Durchschnittswerte bergen immer das Risiko, dass sich hinter ihnen beträchtliche Unterschiede verbergen. Doch auch dies scheint bei den Baden-Württembergern nicht der Fall zu sein. So lag die höchste Gesamtvergütung außerhalb des Vorstands bei 698.000 Euro. Es ist allerdings unklar, an wen das gezahlt wurde. Sicher ist indes, dass dies nicht im Kapitalmarktgeschäft der Fall war. Dort belief sich die Maximalvergütung in 2014 auf 290.000 Euro.

HSH Nordbank: Krisenbank mit üppigen Gehältern

Die Zukunft der HSH Nordbank steht in den Sternen. Nachdem die Länder Schleswig Holstein und Hamburg kriselnde Schiffskredite in Höhe von 8 Mrd. Euro übernommen haben werden, soll das Institut verkauft werden. Doch trotz der Langzeitkrise bei den Nordlichtern fallen die Vergütungen ganz erklecklich aus. Das durchschnittliche Bruttogehalt lag in 2014 bei knapp 72.200 Euro. Mit einem Bonus von gut 8700 Euro errechnet sich eine Gesamtvergütung pro Kopf von rund 80.900 Euro. Damit landet die HSH Nordbank auf dem zweiten Platz der bestzahlenden Landesbanken.

Bemerkenswerterweise werden die üppigsten Gehälter ausgerechnet im Krisensegment Schifffahrt, Projekte und Immobilien gezahlt. Dort summiert sich die Gesamtvergütung auf immerhin 102.500 Euro. Das Verhältnis von Boni zu Gehältern liegt mit 14,7 Prozent jedoch eher niedrig.

Bei den Spitzenverdienern wachsen die Gehälter auch bei der HSH Nordbank nicht in den Himmel. Die Risikoträger aus dem Schifffahrts- und Projektfinanzierungsgeschäft landeten mit einer durchschnittlichen Gesamtvergütung von 320.000 Euro an der Spitze der Nahrungskette, gefolgt von den Kollegen aus Corporates & Markets mit etwa 289.000 Euro. Dabei handelt es sich um diejenigen Manager, die eine besondere Verantwortung für Risiken und Umsätze tragen.

Helaba: Die Hessen zahlen am besten

Bei der Helaba belief sich das Durchschnittsgehalt in 2014 auf 71.200 Euro. Zusammen mit einem Bonus von etwa 10.500 Euro ergibt sich eine Gesamtvergütung von 81.700 Euro, womit die Frankfurter etwas besser zahlen als die Hamburger. Das Verhältnis der Boni zu den Bruttogehältern ist mit 14,7 Prozent ebenfalls bescheiden.


Die Risikoträger außerhalb des Vorstands tragen bei der Helaba 225.000 Euro nachhause, was im Vergleich zur Konkurrenz nicht sonderlich üppig ausfällt.

BayernLB: Die große Unbekannte

Die zweitgrößte Landesbank gewährt keine Einblicke in die Bezahlung ihrer gewöhnlichen Mitarbeiter. Vielmehr begnügt sie sich mit dem rechtlichen Minimum und gibt lediglich Informationen zu ihren Risikoträger preis. Demnach kassierte ein solcher Manager in 2014 eine Gesamtvergütung von durchschnittlich 262.000 Euro. Der bestzahlende Sektor war Corporates, Mittelstand & Financial Institutions mit etwa 302.000 Euro. Im Vergleich zur Deutschen Bank sind diese Werte tatsächlich Peanuts. Dort kassierten die immerhin rund 2900 Risikoträger in 2014 knapp 1 Mio. Euro – pro Kopf selbstverständlich.



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