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Credit Suisse will 4000 Jobs streichen – Boni und Vergütungen brechen ein

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Der neue Credit Suisse-Chef Tidjame Thiam räumt auf: 3,8 Mrd. Franken Abschreibungen, 821 Mio. Rückstellungen und 355 Mio. Umstrukturierungskosten. Unter dem Strich musste die Bank in 2015 einen Vorsteuerverlust von 2,4 Mrd. Franken verkraften. Im Vorjahr stand hier noch ein Plus von 3,6 Mrd. Franken, wie die Bank am heutigen Donnerstag (4. Februar) mitteilte. Doch auch operativ steht es nicht zum Besten. So brachen etwa die Erträge um 9,3 Prozent auf 23,8 Mrd. Franken ein. Konkret:

4000 Stellen sollen wegfallen – 2400 wurden aber neu geschaffen

Um die Kosten zu drücken, will Thiam 4000 Stellen streichen. Dies betrifft jedoch nicht nur Festangestellte, sondern auch Contractor und Berater. Doch dies sieht schlimmer aus als es ist, denn bei einem näheren Blick in die Segmentsergebnisse zeigt sich, dass in 2015 kräftig Personal aufgebaut wurde. So verzeichnete die Schweizer Universalbank einen Zuwachs von 1000 Stellen gegenüber 2014, Global Markets sogar 1100, das International Wealth Management 400 und Investment Banking & Capital Markets ebenfalls 400 zusätzliche Mitarbeiter. In der Strategic Resolution Unit, der internen Bad Bank, fielen indes 1300 Jobs weg. Konzernweit erhöhte sich die Beschäftigung um 2400 auf 48.200 Mitarbeiter

Ebbe im Bonuspool

Trotz der tiefroten Zahlen verkleinert sich der Bonuspool nur um 12 Prozent auf 2,9 Mrd. Franken. Vor zwei Jahren waren es allerdings noch 3,6 Mrd. Franken gewesen. Dennoch hat Thiam für die Mitarbeiter ein kleines Zückerchen parat: Der Anteil der aufgeschobenen Boni sinkt kontinuierlich. Wurden vom Bonuspool 2013 stolze 56 Prozent zeitverzögert ausbezahlt, werden es für 2015 nur 41 Prozent sein.

Quelle: CS Ergebnispräsentation

Quelle: CS Ergebnispräsentation

Vergütungen sinken

Kein Wunder, dass es auch bei den Gesamtvergütungen abwärts ging. Der Personalaufwand pro Kopf sank um 3,2 Prozent auf rund 239.500 Franken. Am üppigsten fielen die Vergütungen in Investment Banking & Capital Markets mit gut 452.000 Franken aus, was jedoch 8,7 Prozent weniger als im Vorjahr waren. Am wenigsten kassierten die Mitarbeiter der Schweizer Universalbank mit knapp 135.000 Franken, was ein Minus von 3 Prozent bedeutet. Im International Wealth Management ging es um 8,6 Prozent auf rund 224.600 Franken bergab.

Sorgenkind Investment Banking

Als Gewinnmaschine der Bank erwies sich die Schweizer Universalbank, die in 2015 einen Vorsteuergewinn von 1,7 Mrd. Franken generierte. Dies waren allerdings 16 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Aufwands-Ertragsquote verschlechterte sich von 63,8 auf 67,5 Prozent. Die Sparte musste für jeden Franken Ertrag also fast 68 Rappen auf den Tisch legen. Damit wirtschaftete die Credit Suisse deutlich weniger profitabel als der Rivale UBS.

Im International Wealth Management brach der Vorsteuergewinn sogar um 42 Prozent auf 709 Mio. Franken ein. So erstaunt es kaum, dass sich auch die Aufwands-Ertragsquote von 74,2 auf 83,8 Prozent verschlechterte.

Global Markets und Investment Banking & Capital Markets mussten Verluste von 1,9 Mrd. und 353 Mio. Franken verkraften. Im Vorjahr hatten hier noch Vorsteuergewinne von knapp 2,7 Mrd. bzw. 508 Mio. Franken gestanden. Für die schwächeren Ergebnisse waren jedoch nicht nur die Abschreibungen in diesen Bereichen verantwortlich. Vielmehr scheint es auch im operativen Geschäft schlecht zu laufen. So verminderten sich die Erträge im Global Markets um 14 Prozent auf 7,4 Mrd. Franken und in Investment Banking & Capital Markets um 17 Prozent auf 1,8 Mrd. Franken.

Zunächst keine Aussichten auf Besserung

Bankchef Thiam erklärte unterdessen, dass sich die schlechte Entwicklung im Schlussquartal auch im Januar fortgesetzt habe und es so schnell keine Aussicht auf Besserung gebe. „Verschiedene Faktoren führten zu einem schwierigen vierten Quartal 2015 – dazu zählten die Sorgen um die chinesische Konjunktur, der Einbruch der Ölpreise, umfangreiche Rücknahmen von Finanzanlagen durch Anlagefonds, die divergierende Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken, die geringere Liquidität sowie der starke Schweizer Franken. Dies widerspiegelte sich in einer geringeren Kundenaktivität, einer tieferen Emissionstätigkeit und erheblichen Preisschwankungen in bestimmten Anlagekategorien”, entschuldigte sich Thiam. „Die Marktbedingungen im Januar 2016 waren ebenfalls schwierig. Die Märkte dürften im restlichen ersten Quartal 2016 infolge anhaltender makroökonomischer Probleme weiterhin volatil bleiben.”


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