Im Asset Management von Vontobel dürften derzeit die Sektkorken knallen. Nach dem am heutigen Donnerstag (11. Februar) vorgelegten Geschäftszahlen für 2015 belief sich der Personalaufwand pro Kopf in dem Geschäftsbereich auf fast 730.000 Franken. Im Vorjahr waren es allerdings noch rund 743.000 Franken gewesen.
Freilich muss dabei beachtet werden, dass es sich hauptsächlich um Front Office-Mitarbeiter handelt. Das Back Office wird im Corporate Center extra aufgeführt. Außerdem fallen die Personalausgaben pro Kopf etwa 15 Prozent höher als die Bruttovergütungen aus, da hierin Arbeitgebernebenkosten wie Sozialabgaben enthalten sind.
Doch nicht nur die Gehälter auch die Gewinne sprudelten kräftig. So kletterte das Vorsteuerergebnis im Asset Management gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent auf 138,5 Mio. Franken, was über 60 Prozent des Vorsteuerergebnisses von 223,9 Mio. Franken der Gesamtbank ausmacht.
Zwischenzeitlich stieg die Mitarbeiterzahl der Sparte von 262 auf 308 an. Der sinkende Personalaufwand pro Kopf dürfte also eher auf niedriger vergütete neue Mitarbeiter als auf Einbußen bei den altgedienten Beschäftigten zurückgehen.
Der Geldsegen scheint allerdings recht ungleichmäßig verteilt zu sein. Im vergangenen Jahr wurde in den Medien spekuliert, dass allein die seinerzeit 25 Mitglieder des New Yorker Teams des Asset Managements in 2014 rund 80 Mio. Franken einstrichen. Davon sollen angeblich 60 bis 70 Mio. auf deren Chef, Rajiv Jain, entfallen sein. Trotz der opulenten Vergütungen liegt die Aufwands-Ertrags-Quote der Sparte mit 69,4 Prozent noch im grünen Bereich. Das Vontobel Asset Management musste für jeden Franken Ertrag also keine 70 Rappen springen lassen.
Im Investment Banking konnte Vontobel ihren Gewinn von 66,1 Mio. auf 77 Mio. Franken ebenfalls deutlich steigern. Im Private Banking lief es hingegen nicht so rund. Dort brach das Ergebnis vor Steuern um 11 Mio. auf 46,1 Mio. Franken ein. Gleichzeitig verminderten sich die Kosten für das Corporate Center, in dem das Middle und Back Office gebündelt sind, um rund 21 Mio. auf nur noch 37,7 Mio. Franken.
Durch Wachstum und die Akquisition der Finter Bank erhöhte sich die Beschäftigung um 8,4 Prozent auf 1494 Mitarbeiter (auf Vollzeitbasis). Davon stammen allein 173 aus Deutschland; der Anteil der Mitarbeiter Schweizer Nationalität macht rund zwei Drittel aus.