Das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren hat bereits einige schwierige Jahre hinter sich. Die jüngsten Ergebnisse aus dem ersten Quartal haben die Befürchtungen verstärkt. Jetzt haben die Analysten der Deutschen eine Reihe von Argumenten zusammengestellt, wieso die Aussichten für die Quartale zwei bis vier denkbar schlecht ausfallen:
1. Die Risikorally ist vorbei
Wie der Chart unten zeigt, scheint die Risikorally vorbei zu sein. Der Fokus hat sich auf den Märkten von den Zentralbanken weg zu den globalen Wachstumsaussichten verschoben, wobei die Situation im Aktiengeschäft allerdings noch schlechter aussieht als in Fixed Income. Die Märkte reagieren „höchst empfindlich auf alle Wachstumsmeldungen“, heißt es in der Studie.
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2. Das Chinarisiko
Es wird immer deutlicher, dass die chinesische Wirtschaft mit ernsten Problemen zu kämpfen hat. Darauf reagieren die Märke zunehmend nervöser. „Es wird keine harte Landung geben, aber die Risiken rund um das nicht nachhaltige Schuldenwachstum haben zugenommen“, heißt es von der Deutschen Bank.
Um das kurzfristige Wachstum anzukurbeln, hätten die Chinesen eine ultralaxe Geldpolitik eingeschlagen und die Märkte mit Krediten geflutet. Das Bewusstsein für die steigende Verschuldung der chinesischen Volkswirtschaft und die damit verbundenen Ungleichgewichte seien deutlich angestiegen.
Die Chinesen versuchen diese Entwicklung abzubremsen, womit jedoch auch die Wachstumsraten einbrechen könnten. Die Analysten der Deutschen Banken halten jedoch eine Verlangsamung des Wachstums für wahrscheinlicher als eine einen Kollaps. Doch schon die Ängste könnten die Risikoaversion der Investoren schüren.
3. Der schwächelnde Dollar
Nach einer Abschwächung zu Jahresbeginn macht der Dollar jetzt laut den Analysten der Deutschen Bank eine Bodenbildung durch. Damit könnten sich Einstiegschancen ergeben, es sei denn die Investoren vertreten die Meinung, „dass es noch zu früh für eine rasche Erholung sei.“
4. Die Risiken der europäischen Politik
Die politische Situation in Europa könnte die Märkte im Gesamtjahr 2016 und vielleicht sogar noch in 2017 belasten, wie der unten stehende Chart belegt:
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5. Die Notenbanken spielen nicht mehr die gleiche Rolle wie in der Vergangenheit
In der jüngsten Vergangenheit konnten sich Investoren regelmäßig auf das Eingreifen der Zentralbanken verlassen, wenn es an den Märkten stürmisch zuging. Doch das könnte vorbei sein. „Die Europäische Zentralbank und die Japanische Zentralbank werden wahrscheinlich alles beim Alten belassen. Eine weitere Absenkung der Markterwartungen seitens der US-Zentralbank dürfte den Risikoanlagen kurzfristig kaum aufhelfen angesichts der niedrigen Kurse“, schreiben die Analysten.
6. Das Risiko einer Krise bei Unternehmenskrediten
Und schließlich: Das große Risiko einer Krise bei den Unternehmenskrediten ist längst noch nicht vom Tisch. Im schlimmsten Fall könnte es eine „Krise bei Unternehmenskrediten und eine Welle von Zahlungsausfällen“ geben, warnt die Deutsche Bank. Ein steigender Dollar und steigende Zinsen in den Vereinigten Staaten könnte den Druck auf Unternehmen aus den Schwellenländern deutlich steigern. Ähnliches gilt für Hochzinsanleihen z.B. aus dem amerikanischen Energiesektor.