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GASTKOMMENTAR: Der Trend zur Freiberuflichkeit – Business Analysten gefragt

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Favorisierten die meisten Firmen noch vor vielen Jahren Angestelltenverhältnisse, werden heute mehr und mehr freiberufliche Verträge geschlossen. Das kann sowohl für das Unternehmen als auch für denjenigen, der sich dazu entschlossen hat, freiberuflich zu arbeiten, von großem Vorteil sein. Aber eben nicht nur.

Business Analysten sind gefragt wie nie zuvor – vor allen Dingen als Schnittstellenfunktion zwischen Business Teams und IT-Departments. Das Business und die Informationstechnologie werden in diesem Leben keine Freunde, so die einstimmige Meinung quer durch alle Branchen.

Es ist nicht wirklich einfach diese Rolle auszufüllen, dafür benötigt man Business Know-how in der entsprechenden Branche und technischen Sachverstand gleichermaßen. Daran scheitern die meisten Business Analysten, die diese Aufgabe ausfüllen möchten.

Entweder sind die Bewerber zu businesslastig oder zu technisch orientiert. Die vorrangige Aufgabe einer solchen Schnittstellenfunktion ist es, dem IT-Department zu vermitteln, was das Business technisch umgesetzt, angepasst und neu entwickelt haben möchte. Andererseits muss er dem Business Team klar machen, dass auch die IT manchmal an Grenzen stößt.

Eine ausgesprochen schwierige Aufgabe. Kein Wunder, dass diese Position vorwiegend von Frauen ausgefüllt wird, verfügen sie doch meistens über jede Menge Feingefühl. Die Fähigkeit gemeinsame Meetings zu moderieren, um zu verhindern, dass die Teams verbal aufeinander losgehen, ist eine Fähigkeit, die in der Regel nur ihnen zugetraut wird. Was natürlich nicht bedeutet, dass es nicht auch Männer mit diesen Soft Skills gibt.

Frauen die ebenfalls über eine gehörige Portion Durchsetzungskraft verfügen, werden diese Rolle innerhalb eines Projektes meistern können. So mancher Leser könnte nun meinen, was für ein Widerspruch. Durchsetzungskraft und Feingefühl schließen sich natürlich gegenseitig nicht aus, denn gerade das ist eine Fähigkeit, die nur wenige Menschen haben. Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch immer eine Frage der Persönlichkeit.

Wenn sich jemand für eine freiberufliche Tätigkeit entscheidet, muss er sich überlegen, welche Chance und welche Risiken dies mit sich bringt. Die Chance in diversen Projekten zu arbeiten, sich im Grunde aussuchen zu können, welchen Projektanbieter man wählt, ist etwas, was ein Angestelltenverhältnis nicht bietet. Freiberuflichkeit heißt genau das, was der Begriff sagt: Frei über seine berufliche Tätigkeit entscheiden zu können. Wann, wie, wo und zu welchem Preis.

Im Umkehrschluss geht ein Freiberufler aber auch ein hohes finanzielles Risiko ein. Beispielsweise: Was geschieht wenn ein Projektgeber das Projekt kurzerhand einstellt? Dann wird es schwierig für den Freiberufler. Aber trotzdem ein einigermaßen kalkulierbares Risiko. Denn es ist ein Frage der Kalkulation des Tagessatzes (die hängt vom Ort des Geschehens und der Dauer des Projektes ab) und eine Frage der Vertragsgestaltung.

In einer freiberuflichen Tätigkeit zu arbeiten, muss in erster Linie eine Kopfentscheidung sein. Niemals darf dies aus einer Laune heraus in Angriff genommen werden, weil man keine Lust mehr hat, seinem Arbeitgeber „die Stange“ zu halten.

Es gilt der Grundsatz: Unternehmer werden ist nicht schwer, Unternehmen sein dagegen sehr.

Hier finden Sie einen weiteren Beitrag von Maria Tanner zur Freiberuflichkeit.



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