Boris Collardi will hoch hinaus. Die Integration des International Wealth Managements der Bank of America Merill Lynch sowie Kairos sind dem Julius Bär-Chef nicht genug. Jetzt setzt Collardi anscheinend auf organisches Wachstum. Für das laufende Jahr sind bereits die Arbeitsverträge von 200 neuen Relationship Managern unterzeichnet. 47 davon sind schon im ersten Halbjahr an Bord gekommen, womit der Aufbau bereits über den 40 aus dem gesamten Vorjahr liegt. Der Personalaufbau konzentriere sich auf Hongkong, Singapur, die Schweiz und Monaco.

Der endlose Personalaufbau bei Julius Bär. (Quelle: Julius Bär)
Darüber hinaus steige auch die Zahl der sonstigen Mitarbeiter, heißt es von der Bank. Denn eine wachsende Zahl an Kundenbetreuern zieht Neueinstellungen in anderen Bereichen wie dem Investment Management oder der Compliance nach sich. Ende des ersten Halbjahrs beschäftigte Julius Bär 5856 Mitarbeiter – darunter 1285 Kundenberater. Der Anteil der Relationship Manager beträgt also gerade einmal gut 20 Prozent.
Bruttogehälter lagen bei 97.000 Franken
Durchschnittlich zahlte Julius Bär im ersten Halbjahr knapp 97.000 Franken an Löhnen und Gehältern. Hinzu kommen noch aktienbasierte Boni und sonstige Zahlungen in Höhe von insgesamt gut 35 Mio. und gut 14 Mio. Franken.
Die Geschäfte von Julius Bär im ersten Halbjahr überzeugen indes nur auf den ersten Blick. Zwar konnte die Bank den Vorsteuergewinn binnen Jahresfrist von 128 Mio. auf 485 Mio. Franken vervielfachen, das Institut hatte allerdings in 2015 eine Rückstellung für US-Rechtsrisiken über 350 Mio. Dollar (326 Mio. Franken) gebildet.
Erträge liegen nur marginal über dem Vorjahr
Dagegen lagen die Betriebserträge mit rund 1,4 Mrd. Franken nur gut 1 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Dabei bekommt die Bank die Zurückhaltung der Kunden zu spüren. So purzelten die Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 7 Prozent auf 739 Mio. Franken. Das Handelsgeschäft brach sogar um 46 Prozent auf 118 Mio. Franken ein. Die Bank hatte allerdings 2015 von erhöhter Volatilität und einem höheren Handelsvolumen in Folge der Frankenfreigabe profitiert. Lediglich das Zins- und Dividendengeschäft kletterte um ein Drittel auf 510 Mio. Franken. Hierzu trugen vor allem höhere Dividenden bei.
Die Aufwands-Ertrags-Quote belief sich bereinigt um einen Einmaleffekt in der Pensionskasse auf 69,1 Prozent. Für jeden Franken Ertrags musste Julius Bär also knapp 70 Rappen zahlen. Im ersten Halbjahr 2015 hatte dieser Wert noch bei 64,7 Prozent gelegen.