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Express-Beförderungen junger Investmentbanker werden in Frankfurt zur Norm

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Der Karriereweg junger Investmentbanker war lange wie in Marmor gemeißelt: Die Uni-Absolventen stiegen als sogenannte Analysten ein und wurden nach drei Jahren zum Associate befördert. Nach weiteren drei Jahren avancierten sie zum Vice President. Anschließend war die Karriereleiter für die meisten Investmentbanker bereits zu Ende. Nur einer Minderheit gelang der Aufstieg in Führungspositionen wie dem Executive Director oder Managing Director.

Schon nach vier Jahren Vice President

Doch diese Zeiten scheinen in Frankfurt zumindest für die unteren Karrierestufen passé zu sein. „Ich habe letzte Wochen einen Vice President getroffen, der gerade einmal vier Jahre dabei ist“, erzählt Headhunterin Sabrina Tamm von Financial Talents in Frankfurt. Damit muss er gleich zweimal nach zwei Jahren zum Associate und anschließend zum Vice President befördert worden sein.

Laut Tamm sei die Beförderung von Analysten nach zwei Jahren bei Goldman Sachs in Frankfurt schon die Regel und auch immer mehr andere Banken würden bei Analysten Express-Beförderungen vornehmen. Dagegen sei die Beförderung von Associates nach zwei Jahren relativ neu, aber längst keine Ausnahme mehr.

Express-Beförderungen sind Reaktion auf Abwerbeversuche

Die Headhunterin führt dies auf die immense Nachfrage nach jungen M&A- und Equity Capital Markets-Spezialisten in den vergangenen Jahren zurück. „Denen wurden von Private Equity-Gesellschaften, Corporates und anderen Investmentbanken einfach zu viele Juniors abgeworben“, meint Tamm. Damit hatten sie zu wenige Leute, die die eigentliche Arbeit erledigten. Die Express-Beförderungen seien mithin ein Instrument der Mitarbeiterbindung – zumal die Gehälter ebenso rasch steigen. Obgleich sich die Nachfrage nach Juniors 2016 merklich verringert habe, werde am „Fast Track“ festgehalten. „Die Juniors sind heute sicherlich nicht intelligenter als früher“, kommentiert Tamm.

Vice Presidents haben geringere Wechselchancen

Die rasche Beförderung hat für Banken einen klaren Vorteil. „Vice Presidents werden von Personalvermittlern deutlich weniger angesprochen als Analysten und Associates“, sagt Tamm. „Viele schauen nicht genau nach, was sich hinter den Titeln verbirgt.“ Wer also rasch zum Vice President aufsteige, verringere damit groteskerweise seine Wechselmöglichkeiten. Umgekehrt vermindere sich für die Banken das Abwerberisiko.

„Es werden immer häufiger  Analysten nach zwei oder zweieinhalb Jahren zum Associate befördert“, bestätigt Headhunter Rolf Behrens von Banking Consult in Bad Nauheim bei Frankfurt. „Manche Banken haben das Analysten-Programm generell auf zwei Jahre verkürzt.“ Viele Einsteiger brächten heute jedoch durch diverse Praktika und Werkstudententätigkeiten genügend Erfahrung mit, dass rasche Beförderungen gerechtfertigt seien.



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