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Die Wahrheit über die mageren Gehälter der Landesbanken

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Es stellt schon einen gewaltigen Unterschied dar, ob man bei einer kommerziellen Geschäftsbank oder den Landesbanken arbeitet – das gilt namentlich für die Bezahlung. Nachdem endlich auch die NordLB ihren Vergütungsbericht für 2015 vorgelegt hat, untersuchen wir Gehälter und Boni der fünf verbliebenen Landesbanken. Die Ergebnisse fallen bescheiden aus.

1. LBBW lässt durchschnittlich nur 66.000 Euro springen

Mit 11.000 Mitarbeitern ist die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die größte der Landesbanken. Mehr als die Hälfte davon arbeitet im Bereich Retail und Corporate Banking und damit im Filialgeschäft. Dies erklärt auch, wieso die durchschnittliche Bruttovergütung, also Bruttojahresgehalt und Bonus, mit etwa 66.000 Euro überschaubar ausfällt.

Generell spielt es bei der Bezahlung eine sehr große Rolle, wie stark die jeweilige Landesbank im Sparkassengeschäft engagiert ist. Es geht aber auch besser: Im Kapitalmarktgeschäft tragen die LBBW-Mitarbeiter zumindest knapp 82.500 Euro nachhause. Doch selbst in diesem Investmentbanking-Geschäft ist die LBBW weit von Traumboni entfernt. Die durchschnittliche variable Vergütung lag hier bei gerade einmal etwa 8000 Euro.

2. Bei der BayernLB wird am meisten im Firmenkundengeschäft gezahlt

Die BayernLB lässt sich ungern in die Karten – oder besser – ins Portemonnaie schauen und veröffentlicht lediglich die Vergütungen ihrer Risikoträger. Dabei handelt es sich um diejenigen Mitarbeiter, die eine besondere Verantwortung für Gehälter und Boni der Bank tragen. Es handelt sich also zumeist um das Senior Management – entsprechend hoch fallen die Gehälter aus. Abgesehen von den Zentralfunktionen zahlt die zweitgrößte deutsche Landesbank im Firmenkunden- und Mittelstandsgeschäft am besten. Die 25 Risikoträger kassierten hier 2015 eine Gesamtvergütung von knapp 205.000 Euro.

3. Die feinen Unterschiede bei der NordLB

Anders als die Bayern gewähren die Hannoveraner tiefe Einblicke in die Vergütung ihrer tariflichen, außertariflichen und Auslandsmitarbeiter. Demnach stellt es schon einen gewaltigen Unterschied dar, ob man in Deutschland oder anderswo für die NordLB arbeitet. Während ein Auslandsmitarbeiter sich über eine durchschnittliche Gesamtvergütung von über 140.000 Euro freuen kann, müssen sich die außertariflichen Mitarbeiter innerhalb Deutschlands mit gut 99.000 Euro begnügen. Tarifliche Mitarbeiter kassieren mit gut 47.000 Euro nicht einmal die Hälfte.

4. Bei der Helaba kassieren die Mitarbeiter durchschnittlich gut 82.000 Euro

Die Helaba zählt traditionell zu den profitableren Landesbanken und ist neben der NordLB die einzige Landesbank, die während der Finanzkrise ohne die Hilfe des Steuerzahlers auskam. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass die Helaba mit einer Durchschnittsvergütung von gut 82.000 unter sämtlichen Landesbanken am besten abschneidet und das obwohl die Frankfurter Sparkasse Teil des Konzerns ist.

5. HSH Nordbank: Krisenbank zahl gar nicht so schlecht

Vor der Zukunft der HSH Nordbank steht ein großes Fragezeichen. Eigentlich soll die Bank verkauft werden. Falls sich indes kein Käufer findet, könnten die Bank ähnlich wie die WestLB aufgelöst werden. Obgleich es sich um das kriselndste Institut handelt, zahlt die HSH Nordbank mit einer Durchschnittsvergütung von knapp 79.000 Euro nach der Helaba am zweitbesten – womöglich ist hierin auch eine kleine Risikoprämie eingepreist.

Fazit: Bescheidene Gehälter

Riesenboni, von denen in der Branche immer wieder berichtet wird, haben bei den Landesbanken keinen Platz. Meistens betragen die Boni nur einige tausend, manchmal auch einige zehntausend Euro, selten mehr. Damit machen sie nur einen kleinen Teil der Gesamtvergütung aus. Auch die Gehälter fallen durchweg überschaubar aus. Wer von Spitzengehältern träumt, ist bei den Landesbanken selten an der richtigen Adresse.


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