Ein Studium allein genügt heute für viele Berufe nicht mehr. Vielmehr verlangen Arbeitgeber immer häufiger anspruchsvolle Zusatzdiplome wie den Chartered Financial Analyst (CFA) oder sogar einen Master of Business Administration (MBA). Doch welche dieser Qualifikationen bieten die besten Berufschancen? Um diese Frage zu beantworten, haben wir geprüft, wie viele Lebensläufe aus unserer Kandidaten-Datenbank in Deutschland aus den vergangenen zwölf Monaten die jeweilige Qualifikation aufweisen. Anschließend haben wir die Fortbildungen ermittelt, die in den aktuellen Stellenangeboten in Deutschland nachgefragt werden. Das Ergebnis zeigt, wie viele Kandidaten auf einen Job kommen.
Das Ergebnis fällt teilweise erstaunlich aus. So gibt es zwar viele Arbeitgeber, die nach CFA oder MBA fragen, aber noch mehr Kandidaten mit diesen Qualifikationen. Mithin kommen 149 Kandidaten mit einem CFA auf jede Stelle, für die ein CFA verlangt wird oder erwünscht ist. Ein CFA bedeutet also nicht, dass Charterholder sofort einen Job finden.
Ganz anders bei den Qualifikationen rund ums Accounting (ACCA, ACA oder CIMA). Dort fallen die Chancen mit 15 bzw. 11 Kandidaten pro Lebenslauf deutlich günstiger aus. Die geringsten Sorgen müssen sich indes Wirtschaftsprüfer machen. Hier übersteigen sogar die Jobangebote die Zahl der Lebensläufe in der Datenbank.
Doch wie jede Statistik muss auch diese mit einer gesunden Skepsis gelesen werde. Nur weil einige Qualifikationen wie der Certified International Investment Analyst (CIIA) oder den Financial Risk Manager (FRM) selten explizit nachgefragt werden, bedeutet dies keinesfalls, dass sie für die Einstellungschancen keine Rolle spielen. Vielmehr stellen sie immer noch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Bewerbern dar, die nicht über einen derartigen Pluspunkt im Lebenslauf verfügen.