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GASTBEITRAG: Wieso ich eine große Investmentbank für eine kleine Private Equity-Firma verlassen habe

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Viele jüngere Investmentbanker spielen mit dem Gedanken auf die Buy-Side zu wechseln. Erst vor kurzem bin ich selbst zu einem technologieorientierten Venture Capital-Unternehmen gewechselt, denn kleine Player sind derzeit der Ort, an dem man sein sollte.

Damit dies gelingt, müssen Sie sich gleich darum kümmern, wenn Sie ein Einstiegsprogramm beginnen und die meisten machen das auch. Jeder HR-Guru, der erzählt, dass die Bindungsprogramme der Banken für junge Mitarbeiter funktionieren, der schummelt. Ihnen ist bewusst, dass die meisten jungen Investmentbanker, die bleiben, einfach am Absprung ins Private Equity gescheitert sind.

In diesem Jahr profitieren die Banken jedoch davon, dass die meisten jungen Banker den Verlockungen der großen Private Equity-Gesellschaften nicht erliegen. Branchengrößen wie KKR, Blackstone und CVC Partners stellen Absolventen mittlerweile direkt ein und unterscheiden sich auch nicht allzu sehr von den Investmentbanken. Die jungen Banker zieht es vielmehr zu den kleinen Venture Capital- und Private Equity-Gesellschaften.

Schon nach nur einem Jahr habe ich meinen Job bei einer großen europäischen Bank in der City aufgegeben. Allerdings beschränkte sich meine Berufserfahrung bei Banken nicht auf dieses Jahr. Darüber hinaus habe ich Langzeitpraktika in Leveraged Finance, Projektfinanzierung, M&A und Equity Capital Markets absolviert. Ich verfüge über einen erstklassigen Master in Finance von einer renommierten europäischen Uni und einen Bachelor in BWL. Weiter habe ich mich an Gemeinschaftsprojekten von Großbanken beteiligt, spreche drei Sprachen und bin spaßig.

Wieso erwähne ich das überhaupt? Wenn Sie sich bei einer kleinen Private Equity-Gesellschaft bewerben, steht zunächst Ihr Lebenslauf im Vordergrund. Falls Sie nicht alle von mir aufgelisteten Facetten mitbringen, werden Sie gar nicht erst bestellt. Falls dies jedoch der Fall sein sollte, dann werden Sie auch zum Vorstellungsgespräch eingeladen und es geht darum, ob Sie dazu passen. Mit etwas Glück besteht das Investmentteam einer großen Private Equity-Gesellschaft aus 25 Personen. Bei einem kleineren Player sind es nicht einmal halb so viele. Sie sind der Einsteiger; Sie werden eine Menge Zeit mit diesen Leuten verbringen, sowohl im Büro als auch auf Geschäftsreisen. Falls Sie nicht den Eindruck vermitteln, dass man mit Ihnen guten auskommen kann, dann haben Sie keine Chance.

Die kleinen Gesellschaften achten ganz besonders darauf, dass die Kandidaten zur Kultur passen. Aus diesem Grund müssen Sie auch Ihre Bewerbung maßschneidern. Ich habe schon von Leuten gehört, die sich bei hunderten Unternehmen von der Buy-Side beworben haben, bevor sie eine Stelle gefunden haben. Ich habe mich nur bei zehn beworben und wurde von allen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Die Konkurrenz in Private Equity ist stark. Wenn Sie aber gezielt vorgehen, dann handelt es sich um ein kleineres Problem. Wenn Sie sich die Branche genau anschauen, dann werden Sie kleine renommierte Player finden. Sobald Sie diese entdeckt haben, müssen Sie sich die Zeit nehmen, um das Unternehmen genau zu studieren.

Bei mir lief der Prozess über drei Interviewrunden innerhalb eines Monats. Die ersten beiden fanden mit dem gesamten Team statt. Es ging also darum, ob ich dazu passen würde. Dabei wurde nicht einfach gefragt: „Was wissen Sie über unser Unternehmen?“ oder „Wieso wollen Sie für uns arbeiten?“ Vielmehr fragten Sie mich nach meinen Karriereambitionen aus, worauf die Vorbereitung schwerer fällt und was wahrscheinlich einen größeren Einfluss auf die Einstellungsentscheidung hatte. Sie wollten herausbekommen, ob ich auch bleiben würde.

Mein Rat an Investment Banking-Analysten lautet, keine Entscheidung zu überstürzen. Es werfen so viele Leute begehrliche Blicke auf Private Equity-Jobs, dass sie nicht darauf achten, ob es sich um das richtige Unternehmen für sie handelt. Zunächst müssen Sie sich klar darüber werden, was Sie wirklich wollen. Dann müssen sie sich sorgfältig über das Unternehmen informieren, um herauszubekommen, ob dies wirklich zu Ihren Vorstellungen passt und ob Sie ein Jobangebot annehmen wollen.

Hinter dem Pseudonym James van der Var verbirgt sich ein Investment Banking-Analyst einer kleinen Venture Capital-Gesellschaft in London.


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