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Boris der Große: Julius Bär schafft 367 neue Stellen

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Boris Collardi zählt zu den umtriebigsten Personen im Schweizer Private Banking. Die Mammutübernahme des internationalen Wealth Managements der Bank of America in 2012 und die Akquisition der Vermögensverwalter Kairos und CISAL in 2016 genügten dem ambitionierten Julius Bär-Chef offenbar nicht. Vielmehr triebt der 42jährige Bankboss auch das organische Wachstum voran. Laut den heute vorgestellten Geschäftszahlen für 2016 wuchs die Beschäftigung binnen Jahresfrist um 12,3 Prozent auf 6026 Mitarbeiter(auf Vollzeitbasis).

Da auf die Akquisitionen lediglich 295 Arbeitskräfte entfielen, schuf Julius Bär somit netto 367 Stellen. In einer Branche, in der sich ein Kahlschlag an den anderen reiht, kann sich das schon sehen lassen. Dazu zählten 116 neue Client Relationship Manager.

Quelle: Julius Bär

Quelle: Julius Bär

Die Einstellungswelle soll auch in den kommenden Jahren weitergehen. Collardi kündigte indes an,  die Zahl der neu eingestellten Kundenbetreuer von 116 im vergangenen Jahr auf nur noch 80 herabzusetzen. Er betonte weiter, dass dies gegenüber 2015 immer noch eine Verdopplung darstelle. Laut der Bank entfiel das Gros des Stellensegens jedoch nicht auf die Schweiz, sondern auf Asien und dort besonders auf Hongkong. Kein Wunder also, dass der Anteil der Schweizer Beschäftigten binnen Jahresfrist von 57 auf 54 Prozent purzelte, während er im übrigen Europa von 12 auf 16 Prozent und in Asien-Pazifik von 22 auf 23 Prozent kletterte.

Das Jahresergebnis spiegelt allerdings die gesteigerte personelle Schlagkraft nicht wider. Der Vorsteuergewinn sprang zwar von 309 auf 848 Mio. Franken; im vergangenen Jahr hatte die Bank allerdings im Rechtsstreit mit den Vereinigten Staaten Rückbildungen von über einer halben Milliarde Franken bilden müssen. Ohne diesen Effekt hätte die Profitabilität nur um 2 Prozent zugelegt. Entsprechend verschlechterte sich die Aufwands-Ertrags-Quote von 67,2 auf 68,9 Prozent und lag damit über dem selbst gestellten Korridor von 64 bis 68 Prozent. Die Bank musste für jeden Franken Ertrag also fast 69 Rappen springen lassen.

Bei der Jahrespressekonferenz kündigte der Bankchef an, den Schwerpunkt im neuen Jahr vom Wachstum auf die Profitabilität zu verlegen. „Wir wollen die Aufwands-Ertrags-Quote verbessern”, sagte Collardi. „Wir können nicht gleichzeitig jedes Jahr oberhalb unseres langfristigen Durchschnitts einstellen und gleichzeitig die Aufwands-Ertrags-Quote verbessern.”

Quelle: Julius Bär

Quelle: Julius Bär

Auch bei den Assets under Management schlägt sich der Stellensegen noch nicht nieder. Zwar legten die verwalteten Kundenvermögen um 12 Prozent auf 336 Mrd. Franken zu, allerdings entfiel hiervon nur ein Drittel auf Nettoneugeld. Der Rest verteilte sich hälftig auf den Wertzuwachs und die Akquisitionen von Kairos und CISAL.

Laut Collardi dauere es neun bis zwölf Monate, bis ein neu eingestellter Client Relation Manager für signifikante Nettoneugeldzuflüsse sorge. Die positiven Effekte des Personalaufbaus würden sich also voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr zeigen. Collardi verwies darauf, dass die Kundenvermögen pro Client Relationship Manager von 208 Mio. Franken in 2008 auf 248 Mio. in 2016 zugelegt haben. Ohne die Neueinstellungen hätte dieser Wert bei 270 Mio. Franken gelegen. Angesichts eines Zeitraums von acht Jahren, handelt es sich dennoch um eine niedrige Wachstumsrate.

Unterdessen schnürt Collardi bei der Bezahlung den Gürtel enger. Der Personalaufwand pro Kopf verminderte sich um 2,8 Prozent auf rund 218.700 Franken. Bei dieser Zahl ist zu berücksichtigen, dass hierin neben den Bruttogehältern und Boni auch noch Arbeitgebernebenkosten wie Sozialabgaben oder Abfindungen einfließen. Die Bruttovergütungen dürften also um bis zu 20 Prozent niedriger liegen. Das sinkende Vergütungsniveau liegt sicherlich auch an dem Umstand, dass der Personalaufbau schwerpunktmäßig in Asien und im übrigen Europa stattfand, wo die Gehälter niedriger als in der Schweiz ausfallen.


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