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Stellensegen für Compliance und gute Nachrichten für Berlin: Das Wichtigste aus den Deutsche Bank-Ergebnissen

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Das Jahresergebnis der Deutschen Bank ist erwartungsgemäß schlecht ausgefallen. So machte der Konzern einen Verlust von knapp 1,4 Mrd. Euro – bereits im Vorjahr  hatte das Unternehmen fast 6,8 Mrd. Euro verloren. Trotz des desaströsen Ergebnisses hatte der Vorstand rund um Konzernchef John Cryan bei der heutigen Jahresmedienkonferenz auch einige positive Nachrichten für die Mitarbeiter parat. Konkret:

Noch kein Exodus nach Bonuskahlschlag

Laut Cryan verzeichne die Bank nach dem Streichen der individuellen Boni für alle Mitarbeiter vom Vice Presidents aufwärts noch keine „materiellen” Abgänge beim Personal. Trotz des Verlusts will Cryan aber an der sogenannten Gruppenkomponente festhalten. Diese beruhe auf einer Reihe von Kriterien wie die Profitabilität oder die Kernkapitalquote. „Bei der Entwicklung der Kernkapitalquote haben wir in 2016 vergleichsweise gut abgeschnitten”, sagte Cryan. Tatsächlich hat sich die Core Tier 1-Ratio um 80 Basispunkte auf 11,9 Prozent verbessert. Es wird also zumindest ein wenig mehr als den sprichwörtlichen „Donut” als Bonus geben. Cryan unterstrich unterdessen, dass es sich bei der Einkassierung der individuellen Boni um einen einmaligen Effekt handeln solle. 2017 plane der Konzern zum traditionellen Bonus-Modell zurückkehren.

Für Schlüsselpersonen hat die Deutsche Bank Halteboni ausgelobt. Laut Cryan seien diese nicht an die individuelle Leistung, sondern an die Aufgabe gebunden. Die Halteboni seien restriktiv ausgestaltet und würden nur ausgezahlt, wenn sich die Bank sehr gut entwickle.

Bonuspool wahrscheinlich halbiert

Zur Höhe des Bonuspools wollte sich der Deutsche Bank Vorstand nicht äußern. Da der Personalaufwand in 2016 um 11 Prozent oder um gut 1,4 Mrd. Euro auf 11,9 Mrd. Euro absackte, ist eine Halbierung des Bonuspools von 2,4 Mrd. Euro auf 1,2 Mrd. Euro wahrscheinlich. Laut dem Vorstand seien die Boni jedoch noch nicht abschließend berechnet. Nach Insiderinformationen erfahren die Mitarbeiter vom 6. bis 8. März ihre Boni für 2016. Der endgültige Jahresabschluss samt dem Vergütungsbericht ist für Ende März angekündigt.

Vom Brexit könnte auch Berlin profitieren

Die Deutsche Bank beobachtet die Brexit-Diskussionen mit Argusaugen. Laut der Compliance-Chefin Sylvie Matherat sei die Deutsche Bank durch ihren Hauptsitz in Deutschland in einer besseren Situation als britische  oder US-Banken. „Wir werden nicht der erste sein, der sich bewegt”, ergänzte Matherat. Cryan attestierte, dass im Bedarfsfall leicht Aktivitäten nach Deutschland verlagern ließen. Interessanterweise betonte Cryan, dass von einem Umzug nicht nur Frankfurt, sondern auch andere Städte profitieren könnten. Namentlich erwähnte Cryan Berlin, wo schon heute rund 3700 Mitarbeiter für den Konzern arbeiten. „Wir heißen Deutschen Bank und nicht Frankfurter Bank”, betonte Cryan.

600 neue Stellen für Compliance

Mit der Regulierungsflut geht auch der Personalaufbau in Compliance weiter. Laut Matherat plane die Bank im laufenden Jahr 600 zusätzliche Compliance-Experten anzuheuern. 350 Stellen waren bereits in 2016 hinzugekommen.

Noch 900 bis 1000 Mitarbeiter müssen im Filialgeschäft gehen

Vom angekündigten Kahlschlag von 4000 Stellen in Deutschland entfallen allein 2750 bis 2800 auf das Filialgeschäft. Nach Filialvorstand Christian Sewing hätten bereits etwa 800 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, mit weiteren rund 800 seien Aufhebungsverträge vereinbart worden. Mithin müsse sich das Filialgeschäft in Deutschland noch von 900 bis 1000 Stellen trennen.


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