Trotz immenser Verluste baut die Deutsche Bank die Einstellungen von Absolventen weiter aus. Die Zahl nahm 2016 gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent auf 813 zu, wie aus dem jetzt vorgelegten Personalbericht fürs abgelaufene Jahr hervorgeht. 2013 waren es sogar nur 501 gewesen. Der Anteil der Absolventinnen liegt mittlerweile bei 39 Prozent. Das Gros der Einstellungen, nämlich 23 Prozent, entfiel auf die IT.
Geschlossene Veranstaltung: Konzern besetzt Mehrzahl der Stellen intern
Um Geld zu sparen, versucht die Deutsche Bank immer mehr offene Stellen intern zu besetzen. So kletterte die Zahl der internen Besetzungen von 2015 auf 2016 von 30 auf 39 Prozent weltweit. In Deutschland erhöhte sich die Quote sogar von 60 auf 71 Prozent. Damit entwickelt sich der Konzerne immer mehr zu einem Closed Shop, wo es kaum Chancen für externe Kandidaten gibt.
Je höher der Rang, umso mehr Männer stellt die Deutsche Bank ein
Die ungleiche Verteilung von Frauen und Männer im Konzern scheint auch ein Hierarchieproblem zu sein. Von den extern eingestellten Managing Directors waren 2016 lediglich 19 Prozent Frauen und 81 Prozent Männer. Bei den Assistant Vice Presidents & Associates, eine Stufen die Karriereleiter hinab, verringert sich der Abstand von 32 zu 68 Prozent.
Deutsche Mitarbeiter besonders alt
Die Mitarbeiter der Deutschen Bank werden immer älter. Während das Durchschnittsalter 2012 noch 40,1 Jahren betrug, waren es 2016 bereits 41,3 Prozent. Mit 44,9 Jahren waren die Mitarbeiter aus Deutschland sogar besonders alt. Dagegen belief sich das Durchschnittsalter im asiatisch-pazifischen Raum auf lediglich 41,3 Jahre.
Ähnlich sieht es bei der Betriebszugehörigkeit aus. Während diese in Deutschland bei stolzen 19,1 Jahren lag, waren es im asiatisch-pazifischen Raum lediglich 5,1 Jahre. Angesichts des strengen Arbeitsrechts hierzulande dürften beim geplanten Personalabbau also beträchtliche Abfindungen auf den Konzern zukommen.
Die Überalterung mag auch ein Grund für die steigenden Einstellungszahlen bei den Absolventen darstellen. Im Personalbericht heißt es hierzu lapidar: „Aus diesem Grund steht die Generationenvielfalt in Deutschland in einem besonderen Fokus.“ Kurz, junge Leute haben hierzulande bessere Chancen.
Kaum ein deutscher Mitarbeiter verlässt freiwillig die Bank
Die schlechte Stimmung bei der Deutschen Bank zeigt sich am wachsenden Anteil der Arbeitnehmerkündigungen. Während 2012 nur 6,2 Prozent der Mitarbeiter aus eigenen Antrieb die Bank verließen, waren es 2016 7,2 Prozent. Dies lag allerdings vornehmlich an den hohen Zahlen im Ausland. In Deutschland haben Arbeitnehmerkündigungen hingegen Seltenheitswert. Während 2015 noch 1,5 Prozent der deutschen Mitarbeiter ihre Kündigung einreichten, waren es im vergangenen Jahr 1,8 Prozent. Nur zum Vergleich: Im asiatisch-pazifischen Raum kündigten 2016 stolze 17,4 Prozent der Mitarbeiterschaft.
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