Der FinTech-Markt ist schillernd: Zwischen den Totengräbern traditioneller Banken bis hin zu IT-Start-ups mit guter Story und keinem Geschäftsmodell gibt es kein Urteil, das nicht schon über das neue Finanzdienstleistungs-Gewerbe gefällt wurde. Wer in die Branche einsteigen will, sollte jedenfalls ganz genau anschauen, wo er sich bewirbt. So zählten die Professoren Gregor Dorfleitner und Lars Hornuf für ihre Studie „Fintech-Markt in Deutschland” von Ende 2016 hierzulande immerhin 433 FinTechs, was für den zweiten Platz hinter EU-Aussteiger Großbritannien reicht. Doch leider sind von ihnen nur (noch) 346 aktiv – viele müssen also schon aufgegeben haben.
Besonders interessant sind die potenziellen Marktvolumen, die Dorfleitner und Hornuf für die verschiedenen Segmente für 2020, 2025 und 2035 prognostizieren. Die Ergebnisse könnten kaum unterschiedlicher ausfallen. Doch eins ist klar: Je höher das potenzielle Marktvolumen ist, umso höher fallen die Ertrags- und damit auch die Beschäftigungschancen aus.
Das potenziell größte Volumen weist das Finanzierungs- und Vermögensmanagement-Segment auf. Im optimistischen Fall beläuft sich hier das Marktvolumen auf stolze 845 Mrd. Euro. Im pessimistischen Szenario sind es gerade einmal 5 Mrd. Die hohe Spreizung verdeutlicht, wie groß das Risiko in der Branche immer noch ist.
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Quelle: FinTech-Markt in Deutschland
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Das zweitgrößte Marktvolumen attestieren die beiden Professoren dem Segment Social Trading, Robo Advice sowie Anlage und Banking mit im Optimalfall 600 Mrd. Euro im Jahr 2035. Doch auch hier gilt, im schlimmsten Fall könnten es auch nur 5 Prozent davon oder 3 Mrd. Euro werden. Obgleich die aktuellen Volumen mit 1,26 Mrd. Euro überaus bescheiden anmuten, sind durchaus Sprünge möglich. Eine ähnlich disruptive Entwicklung hätten beispielsweise die Hotelbuchungsportale vorgemacht.
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Dem eher konservativen Factoring-Geschäft trauen die Experten im Bestfall ein Marktvolumen von 147 Mrd. Euro in zwanzig Jahren zu – ein Geschäftsbereich, an den Banker wohl eher selten denken, wenn es um hippe FinTechs geht. Falls es schlecht läuft, sind es hingegen nur schmale 3 Mrd. Euro.
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Der potenziell viertlukrativste Bereich stellt demnach das Crowdlending mit einem Marktvolumen von 90 Mrd. bis 602 Mio. Euro dar. Damit enden aber schon die aussichtsreichen Segmente.
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Quelle: FinTech in Deutschland
Denn von hier ab fällt das Marktvolumen selbst im optimistischen Szenario drastisch ab. Auch wenn in der Vergangenheit das Crowdfunding immer wieder gern genannt wurde, wenn es um FinTech ging, liegt das Marktvolumen selbst im Optimalfall bei nur 9 Mrd. Euro – wohl gemerkt im Jahr 2035.
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In den übrigen Bereichen fallen die Marktchancen gering aus. So taxieren die Autoren der Studie dem Crowdinvesting selbst im besten Szenario nur ein Marktvolumen von 959 Mio. Euro. Im Private Financial Management (PFM) sind es gar nur 33 Mio. Euro.
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