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13 Punkte, an denen frischgebackene Investmentbanking-Analysten regelmäßig scheitern

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So mancher frischeingestellte Analyst glaubt schon im Olymp angekommen zu sein. Schließlich konnte er sich im Kampf um den Job gegen hunderte von Mittbewerbern durchsetzen – ein glänzender Start in eine außerordentliche Karriere. Doch die Realitäten sehen leider anders aus: Der Analyst befindet sich lediglich auf den niedrigsten Sprosse einer überaus schlüpfrigen Karriereleiter. Er ist kaum mehr als ein CCF, ein „Chief Coffee Fetcher“.

Dennoch stellen die ersten Monate oder gar nur Wochen im neuen Job die Weichen, ob die Karriere vorankommt oder auf dem Abstellgleis endet. Wir haben mit Graduate-Recruitern, altgedienten Bankern und ehemaligen Analysten gesprochen, welchen Täuschungen die frischen Analysten erliegen.

1. Bereits alles zu wissen

Die ersten Wochen sind häufig voller Fortbildungen. Jemand, der gerade ein Studium in Finance hinter sich hat und mit Excel umgehen kann wie Van Gogh mit dem Pinsel, der hält dieses Training schnell für reine Zeitverschwendung. Doch dies ist falsch. Denn erstens helfen die Fortbildungen dabei, die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen und zweitens können die Jungbanker dort wertvolle Kontakte zu den anderen Analysten des Unternehmens herstellen.

„Vielen Leuten sieht man an, wie sie von dem Training gelangweilt sind oder sie treten auf, als würden sie schon alles wissen“, erzählt ein Graduate-Recruiter. „Falls Sie tatsächlich etwas wissen, wieso teilen Sie es dann nicht mit Ihren Freunden anstatt sie zu belehren?“

2. Nachtschichten

Bis die Banken nicht ihre Arbeitskultur als Folge des plötzlichen Todes des Praktikanten Moritz Erhardt gründlich ändern, so lange werden auch Nachtschichten in der Investment Banking Division einer Bank erforderlich sein. Die Kunst einer jeder Nachtschicht besteht darin zu wissen, wann man sich davonstehlen kann.

„Man findet Leute, die an ihren Schreibtischen schlafen, wenn die Kollegen um 7 oder 8 Uhr zur Arbeit erscheinen“, erzählt ein anderer Graduate-Recruiter. „Das hinterlässt keinen guten Eindruck – vor allem weil sie den ganzen Tag in der gleichen Kleidung weiterarbeiten müssen.“

3. Das Durcharbeiten

Falls ein Analyst tatsächlich lange arbeiten muss, um eine Präsentation für seinen Manager z.B. bis 9.30 Uhr am nächsten Morgen fertig zu stellen, dann sollte er sicherstellen, dass er zumindest etwas Schlaf erhält. „Ansonsten sind Sie zu dieser Zeit kaum noch zu gebrauchen und dürften kaum in der Lage sein, Ihre Arbeit effizient durchzusprechen. Gehen Sie um 4 Uhr nachhause und schlafen Sie einige Stunden und stellen Sie sich so viele Wecker wie erforderlich, um rechtzeitig am Arbeitsplatz zu erscheinen. Damit funktionieren Sie zumindest für den Rest des Tages.“

4. Verspätungen

„Falls Sie zu einer Fortbildung um 8.15 Uhr erscheinen sollen, dann tauchen Sie nicht erst um 8.25 Uhr auf. Das ist keine Uni-Vorlesung. Gehen Sie davon aus, dass Sie beim ersten Mal zurechtgewiesen werden und dass man Ihnen den Kopf wäscht, wenn dies regelmäßig vorkommen sollte“, sagt ein weiterer Graduate-Recruiter.

5. Zu vergessen, dass man das fünfte Rad am Wagen ist

Viele Analysten stellen überrascht fest, dass sie nach den Einführungsveranstaltungen nicht sofort auf die großen Deals losgelassen werden. Deswegen müssen Analysten sich nicht gleich in ihrem Bürostuhl zurücklehnen, Däumchen drehen und über Langweile stöhnen. Es gibt kaum etwas Ärgerlicheres als einen Analysten ohne Elan“, betont ein Graduate-Recruiter.

6. Sinnlose Fragen zu stellen

Fragen zu stellen ist gut – niemand erwartet von einem Analysten, alles zu wissen. „Etwas beim ersten Mal nicht zu verstehen, bringt Sie noch nicht in Schwierigkeiten. Es ist durchaus OK Nachfragen zu stellen. Anschließend sollten Sie es jedoch verstanden haben. Dann sollten Sie keine weiteren Fragen stellen. Sie sollten es selbst herausbekommen oder jemanden anderes fragen“, sagt Peter Harrison, der früher bei Goldman Sachs arbeitete und heute als Harrison Careers betreibt.

7. Auch weiterhin im Hotel Mutti zu wohnen

Wieso kassieren Analysten ein Grundgehalt von an die 50.000 Euro? Laut einem Graduate-Recruiter erhalten sie auch dafür so viel Geld, um sich ein Leben nahe des Arbeitsplatzes leisten zu können. „Bei Ihren Eltern in einem Vorort zu leben und hinein zu pendeln, ist nicht zielführend, wenn Sie 80 bis 100 Stunden die Woche arbeiten. Nehmen Sie sich eine Wohnung nahe dem Büro, damit Sie schnell nachhause fahren und zurückkommen können. Normalerweise ist das nicht gerade billig.“

8. Die falschen Klamotten zu tragen

Es ist völlig unangebracht, etwas Ausgefallenes zu tragen. Schließlich betreten Analysten eine Welt, in der braune Schuhe zu einem dunklen Anzug als Sakrileg empfunden werden. „Es mag trivial klingen, doch wer sich anders kleidet als die übrigen, zeigt sich als Abtrünniger“, sagt Harrison. „Versuchen Sie sich anzupassen; die Arbeitgeber erwarten das.“

9. Davon auszugehen, dass Sie jeder mag

Viele Analysten haben bereits Praktika damit verbracht, sich an sämtliche Mitarbeiter anzubiedern – manche sogar direkt an dem Desk, für den sie später eingestellt worden sind. Auch wenn Analysten ins Team passen, bedeutet dies noch lange nicht, dass alles Leute ihr Freund sind. „Sie fangen dann nicht von Null an, dennoch müssen Sie sich den Respekt Ihrer Kollegen erst verdienen“, berichtet ein Ex-Analyst.

10. Treten Sie nicht zu protzig auf

Auch wenn das Banking im Ruf steht, Leute mit einem übergroßen Ego magisch anzuziehen, sollten Analysten in ihren ersten Wochen doch eher bescheiden auftreten. Dazu gehört auch die Kleidungsfrage. So berichtet ein Banker unter dem Pseudonym Goldman Sachs Elevator auf dem Branchenportal Business Insider: „Wir hatten auf dem Trading-Flor einen Analysten in seinem ersten Jahr mit einem Gürtel von Gucci mit „G“-Schnalle.  Ein Trader hat gerufen: ‚Hallo, ich wusste noch gar nicht, dass GAP Gürtel herstellt.‘ Darauf antwortete der Analyst: ‚Es ist auch von Gucci.‘ Kaum gesprochen, musste er erkennen, dass es sich um einen Spaß handelte und er sich vor einem halben Dutzend Leute lächerlich machte.“

11. Sich wie ein Chef zu benehmen

Vielleicht benimmt sich ein Managing Director arrogant oder kommt mit seinem exzentrischen Verhalten durch. Dem sollten Analysten jedoch nicht nacheifern. „Ein Managing Director hat am Trading Desk in Jeans und T-Shirt gearbeitet. So entschloss sich ein Analyst, es ihm gleichzutun“, sagt ein Graduate-Recruiter. „Ich sagte ihm: Sobald Du genau so viel Geld wie er hereinbringst, kannst Du Dich auch genauso anziehen.“

12. Unsauber zu arbeiten

Analysten sollten ihre Arbeitsergebnisse vor der Abgabe ausdrucken und mehrmals gründlich durchlesen, um möglichst viele Fehler zu eliminieren. Denn Analysten riskieren nicht nur einige Korrekturen zurückzubekommen, sondern einen regelrechten Anschiss. „Eine Arbeit abzuliefern, in der es vor Fehlern wimmelt, stellt den besten Weg dar, um es zu vermasseln. An zweiter Stelle folgt, die Arbeit zu spät abzuliefern“, sagt Harrison.

13. Zu glauben, Analysten hätten Schonzeit

Nach den Einführungsveranstaltungen bleibt den Analysten nur wenig Zeit, um sich an ihrem neuen Arbeitsplatz häuslich einzurichten. Nur Leistung zählt. „Viele Analysten denken, dass sie ihren Sommer mit einer ausgedehnten Asienreise verbringen sollten. Stattdessen sollten sie lieber die Kurzbefehle für Excel lernen und sich ein besseres Branchenverständnis erarbeiten“, rät ein Graduate-Recruiter.

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