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Karriere bei den Big 4: Wie der Bewerbungsprozess bei EY abläuft

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Jedes Jahr heuert EY in Deutschland rund 1200 Absolventen plus 900 Praktikanten an. Dafür flattern rund 60.000 bis 65.000 Bewerbungen ins Haus. Da sich viele Absolventen allerdings bei mehreren Big 4 bewerben, fallen die Chancen gar nicht so schlecht aus. Wir haben mit Christina Kremer, Head of Recruiting und Employer Branding bei EY, über den Bewerbungsprozess gesprochen.

Der Ärger mit den vielen Fehlern

Noch immer wimmelt es in vielen Bewerbungen vor Rechtschreib- und „Copy-Paste-Fehlern“. „Manchmal findet sich noch der Ansprechpartner oder die Adresse der alten Bewerbung. Das hinterlässt einen unprofessionellen Eindruck und sind Dinge, die vermeidbar sind“, warnt Kremer. „Legen Sie das doch einfach Ihren Eltern oder Freunden vor. Wie bei vielen anderen Dingen auch, sollte bei Bewerbungen das Vier-Augen-Prinzip gelten.“

Ein weiterer Klassiker seien unvollständige Bewerbungen. Kremer rät, sich aufmerksam durchzulesen, welche Dokumente erwartet werden und diese lückenlos hochzuladen. Darüber hinaus sollten Absolventen genau nachdenken, weshalb sie in dem jeweiligen Bereich arbeiten wollten. Daher erwartet EY von jedem Bewerber auch ein kurzes Motivationsschreiben. „Das sollte keine fünf Seiten umfassen“, sagt Kremer. „Ein paar prägnante Absätze zur eigenen Motivation sind hier ausschlaggebend.“

Was EY von Bewerbern verlangt

Laut Kremer stamme das Gros der Bewerbungen immer noch aus den Wirtschaftswissenschaften inklusive Nachbargebieten wie Wirtschaftsrecht oder Wirtschaftsingenieurswesen. „Da die Steuerberatung und die Wirtschaftsprüfung in Zukunft digitaler ablaufen werden, stellen wir auch immer mehr Digital Analysts ein“, sagt Kremer. Auch IT-Kompetenz nehme an Bedeutung zu. „Wir werden immer diverser“, sagt die Leiterin des Recruiting-Bereichs bei EY.

Bei den Noten gebe es keine Ausschlusskriterien. „Es ist nicht so, dass bei uns nur Absolventen mit überdurchschnittlichen Noten Chancen hätten.“ Zwar gebe es bestimmte Unis, deren Studienprogramme für EY besonders interessant seien, dennoch stelle das Unternehmen von allen Hochschulen ein.

„Bachelor sind bei uns willkommen“, sagt Kremer weiter. „Allerdings bringt immer noch die große Mehrheit der Bewerber einen Master mit.“ Allzu junge Absolventen wüssten manchmal noch nicht, in welche Richtung sie sich entwickeln wollten. Auslandsaufenthalte seien zwar gewünscht, aber kein Ausschlusskriterium. „Wir erwarten von Bewerbern allerdings wenigstens ein einschlägiges Praktikum“, erläutert Kremer. „Das muss aber nicht unbedingt bei einem der Big 4 erfolgt sein. Es genügt beispielsweise auch ein Praktikum in der Steuerabteilung eines Einzelhandelsunternehmens.“

Jede Bewerbung muss bei EY online erfolgen

Die Zeiten, als eine Bewerbung auf Papier erfolgte und einem Bastelwettbewerb glich, sind auch bei EY passé. Laut Kremer muss jede Bewerbung online erfolgen. „Wir haben dabei die Pflichtangaben so kurz wie möglich gehalten“, sagt Kremer. Neben den verschiedenen Feldern sollten die Bewerber ihren Lebenslauf im PDF-Format hochladen. „Wir haben immer wieder Bewerber, die bemerken, dass sich bestimmte Ereignisse nicht in das Online-Formular einfügen ließen.“ Für solche Fälle diene der Lebenslauf.

Der obligatorische Online-Test

Nach einer ersten Sichtung wird innerhalb weniger Tage entschieden, ob der Bewerber in die engere Wahl komme. In diesen Fällen würden Absolventen und Studenten zu einem Online-Test eingeladen. „In diesem Test werden verbale, numerische und diagrammatische Fähigkeiten abgefragt“, erläutert Kremer. Es gebe allerdings kein Bestehen oder Nichtbestehen. „Es stellt kein Ausschlusskriterium dar, wenn eine bestimmte Punktzahl nicht erreicht wird. Es handelt sich nur um ein Add-on zu den übrigen Bewerbungsunterlagen“, betont Kremer. Ihr zufolge herrsche bei dem Online-Test Zeitdruck, weshalb es ganz normal sei, nicht sämtliche Fragen beantworten zu können. Kremer empfiehlt sich etwas Zeit zu nehmen, alles zurechtzulegen, inklusive des Taschenrechners, und erst dann die Prüfung abzuarbeiten.

Das Assessment-Center bei EY

Anschließend werden die Bewerber ggf. zu einem „Talentday“ eingeladen, den Kremer jedoch nicht als Assessment-Center verstanden wissen will. „Dabei werden keine Stresskomponenten eingesetzt. Schließlich wollen auch wir eine Visitenkarte bei dem Bewerber abgeben“, sagt Kremer. Vielmehr bestehe der Tag aus Vorstellungsgesprächen, kleineren Fallstudien sowie informellen Gesprächen z.B. beim Kaffee oder dem Mittagessen. „Die Absolventen bekommen auch die Gelegenheit, mit einem ‚Peer‘ zu sprechen, der vielleicht vor einem Jahr angefangen hat und somit einen guten Einblick in den Berufsalltag geben kann“, sagt Kremer.

Optimalerweise erhalten Bewerber nach 14 Tagen eine Antwort

Der ganze Prozess soll möglichst schnell ablaufen. „Wir bemühen uns, dass die Bewerber nach 14 Tagen eine Zu- oder Absage erhalten und wir begründen eine Absage auch.“ Den kurzen Zeitraum zwischen Bewerbungseingang und Entscheidung hält Kremer für durchaus realistisch. „Manchmal gelingt es allerdings nicht, da sich intern Prozesse etwas verzögern.“


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