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Die Top 10 Private Equity-Arbeitgeber 2017 und was für den Einstieg erforderlich ist

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Viele junge Finanzprofis träumen von einer Karriere in der Private Equity-Branche. Die jüngeren Mitarbeiter sind näher dran an den Investmentprozessen, tragen mehr unternehmerische Verantwortung und die Balance zwischen Arbeit und Privatleben fällt ausgeglichener als im Investment Banking aus – so die Vorstellung. Doch unter den Private Equity-Fonds gibt es gewaltige Unterschiede.

Blackstone ist der begehrteste Private Equity-Arbeitgeber

Nach unserer eFinancialCareers Ideal Employer-Umfrage 2017 konnte sich die weltgrößte Private Equity-Gesellschaft Blackstone den Titel als begehrtester Arbeitgeber des Sektors sichern. Auf Platz zwei und drei landeten KKR und die Carlyle Group. Was müssen Bewerber mitbringen, um bei Blackstone eine Chance zu bekommen?

Bei Blackstone gibt es zwei Auswahlverfahren. Das erste impliziert einen rigorosen Ausleseprozess mit 10 bis 15 Vorstellungsgesprächen mit 15 bis 20 Blackstone-Mitarbeitern. Das zweite ist ein wenig spezieller.

„Unser Investmentteam fällt vergleichsweise überschaubar aus und überall werden Fachkenntnisse verlangt. Wir wollen auch sehen, dass wir (und die künftigen Management Teams und Eigentümer mit denen wir zusammenarbeiten) mit den Leuten, die wir einstellen, zu einem Lunch oder einen Drink gehen können“, betont Robert Ramsauer, Senior Managing Director der Private Equity Group von Blackstone.

Der sogenannten „Bier- oder Flugtest“ scheint das wahre Geheimnis für den Einstieg in die Private Equity-Branche darzustellen. Da die Mitarbeiter der Investmentteams viel Zeit gemeinsam auf Geschäftsreisen, in Flugzeugen, Hotels und am Arbeitsplatz verbringen, muss die Chemie stimmen. Daher lautet die Frage: Mit wem würden Sie gerne gemeinsam nach Asien fliegen oder ein Bier trinken. Überdies scheuen die Private Equity-Firmen Mitarbeiter, die für Peinlichkeiten vor Geschäftspartnern sorgen könnten.

Selbst an einem so großen Standort wie London besteht das Investmentteam von Blackstone aus lediglich etwa 30 Mitarbeitern. „Die Kultur ist für uns wichtig. Wir arbeiten alle hart, aber viele von uns sind auch miteinander befreundet“, versichert Ramsauer. „Wir versuchen sicherzustellen, dass neben der alltäglichen Arbeit der soziale Aspekt nicht zu kurz kommt.“

Weltweit beschäftigt Blackstone in seinen diversen Geschäftsbereichen rund 2200 Mitarbeiter. Da das Unternehmen im vergangenen Jahr für seine Beschäftigten 1,1 Mrd. Dollar springen ließ, errechnet sich ein Personalaufwand pro Kopf von 492.000 Dollar. Nur zum Vergleich: Bei Goldman Sachs lag dieser Wert bei „nur“ knapp 339.000 Dollar.

Auch bei der berühmten Work-Life-Balance scheint Blackstone die Nase vor den einschlägigen Investmentbanken zu haben. Laut Saleh Panahi, der 2012 als Associate von Lazard zu Blackstone gewechselt ist, fallen die Arbeitszeiten zwar kürzer als bei Investmentbanken aus, dennoch gebe es Spitzen, an denen Nach- und Wochenendarbeit erforderlich werde. „Der zentrale Unterschied zum Banking besteht darin, dass sie zwischen den verschiedenen Deals eher der Herr Ihres Terminplans und selbstbestimmter sind“, sagt Panahi, der übrigens ebenso wie Ramsauer aus Deutschland stammt.

„Unter den Mitarbeitern herrscht auch eine größeres Pflichtbewusstsein, so dass die Leute normalerweise einer Meinung sind, was gemacht werden muss und – noch wichtiger – gemeinsam daran arbeiten. Und nicht, dass der Analyst alles spät nachts erledigt, während alle anderen zum Abendessen nachhause gehen.“

Blackstone wollte jedoch nicht verraten, wie viele Bewerbungen auf eine offene Stelle eingehen. Doch einschlägige Recruiter schätzen, dass auf jede Vakanz bei Juniorstellen mehr als 100 Bewerber kommen. Auch bei den Einsteigern fallen die Einstellungszahlen recht überschaubar aus. Beispielsweise würden am Standort London „nicht mehr als zwei Analysten im Jahr“ angeheuert, wie Kerry Conning aus der Personalabteilung von Blackstone sagt. Wer in die Branche einsteigen will, sollte sich also gründlich vorbereiten und sich Absagen nicht zu Herzen nehmen, ergänzt Blackstone Managing Director Raphael De Botton, der 2006 von der Investmentbank Lazar zu der Private Equity-Gesellschaft gewechselt ist.

„Wenn Sie Mitte 20 sind und in Private Equity einsteigen wollen, dann sollten Sie Praktika bei so vielen Unternehmen wie irgend möglich absolvieren“, rät De Botton. „Alle Unternehmen haben unterschiedliche Philosophien und Kulturen. Von daher hilft es, wenn Sie wissen, was auf Sie zukommt. Es handelt sich um ein wettbewerbsintensives Umfeld. Es kann also sein, dass Sie abgelehnt werden. Nehmen Sie es also nicht persönlich; Rückschläge sind eine Etappe auf dem Weg zum Erfolg.“

Dieser Erfolgsprozess schließt zumeist auch eine Station im Investmentbanking ein

„Üblicherweise sind Kandidaten aus dem Investment Banking gut geeignet“, meint Ramsauer. „Sie sind sehr konzentriert, analytisch und es gibt eine hohe Überschneidung mit den Kompetenzen, die wir benötigen. Daher macht es Sinn, sich von einer Bank aus zu bewerben. Der große Unterschied besteht darin, dass man wie ein Investor denken muss. Die Banken- und Berater-Jobs bereiten darauf nicht immer vor.“

„Sie müssen ein echtes Verantwortungsgefühl für das Kapital mitbringen, das uns Investoren anvertrauen“, ergänzt Panahi. „Falls also etwas schiefgeht, dann stellen Sie schnell fest, wie sich das von einer Beratungstätigkeit unterscheidet. Es geht um echtes Kapital, das Sie bewahren müssen“, sagt Panahi. „Das kann manchmal schon eine Belastung darstellen und Sie tragen das immer mit sich herum.“

Einschlägige Praktika sind Pflicht

„Sie sollten in einem Praktikum etwas Erfahrung im Investment Banking gesammelt haben. Dies vermittelt Ihnen eine Grundverständnis für Corporate Finance, was auch für den Erfolg eines Analysten auf der Buy-Side entscheidend ist“, sagt Conning.

Wer tatsächlich einen Einstiegsjobs bei Blackstone erhält, muss damit rechnen, sofort ins kalte Wasser geworfen zu werden und in Kontakt mit Führungskräften von Unternehmen, den Finanzdienstlungen und manchmal sogar der politischen Welt zu kommen.

„Oft sind Sie viel jünger als Ihr Gegenüber und Sie werden sich nicht wohl fühlen. Es handelt sich definitiv um eine Herausforderung, was Ihnen aber die berufliche und persönliche Weiterentwicklung ermöglicht“, betont Panahi.

Brexit bereitet Blackstone Sorgen

Unterdessen blickt die US-Gesellschaft Blackstone mit Sorgen auf dem Brexit. „Wir betreuen Europa von London aus, weshalb es für uns wichtig ist, uns im EU-Talentpool bedienen zu können, und wir hoffen, dass wir dies auch nach dem Brexit fortsetzen können“, betont De Botton. Und er muss es wissen. Während Ramsauer und Panahi aus Deutschland stammen, kommt De Botton aus Frankreich.

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