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Nach Bonus-Desaster: Lockt die Deutsche Bank neues Personal mit Garantiboni?

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Die Deutsche Bank will 2017 auf dem amerikanischen Markt durchstarten. Konzernchef John Cryan höchst persönlich kümmert sich um das US-Geschäft. Allerdings ist es jenseits des Atlantiks schwieriger gutes Personal zu finden. Daher wächst unter den Mitarbeitern der Verdacht, die Deutsche Bank ködere neue US-Kollegen mit großzügigen Garantiboni.

Zu den aktuellen Neueinstellungen an der Wall Street zählt Mathew Moore, der früher als Managing Director in der Compliance von Goldman Sachs gearbeitet hat. Nachdem der Konzern im vergangenen Jahr in den USA eine Milliardenbuße bezahlen musste, plant die Bank im laufenden Jahr rund 1000 Compliance-Mitarbeiter einzustellen. Moore ist nur einer davon.

In der jüngsten Vergangenheit hat die Deutsche Bank in Nordamerika Bill Moyer aus dem Hypotheken-Verbriefungsgeschäft von Wells Fargo angeheuert, David Silver aus dem Handel mit Aktienderivaten der Citi, Lori Arndt aus dem Global Markets-Team von Citadel, Christopher McCarthy aus dem Credit Trading der BNP Paribas und eine Menge anderer Investmentbanker.

Obgleich der Konzern betont, dass sich die Personalfluktuation im ersten Quartal im normalen Rahmen bewege, gibt es offenbar Einstellungsbedarf. Die Entscheidung, die individuellen Boni vom Vice President aufwärts zu streichen, fordert scheinbar ihren Tribut. Bereits im Januar sind drei Banker aus der Financial Institutions Group zu RBC Capital gewechselt und James Gray, Leiter des europäischen Geschäfts mit Asset Backed Securities, musterte im März ab. Mit dem zusätzlichen Personal will die Deutsche Bank auch die Beziehungen in ihrem M&A- und Equity Capital Markets-Geschäft „vertiefen“. Allerdings scheinen die Neueinstellungen der Deutschen Bank nicht leicht zu fallen. Denn nachdem die Boni für 2016 bekanntlich weitgehend ausgefallen sind, fürchten potenzielle Mitarbeiter ähnliche Maßnahmen für 2017 – auch wenn Cryan das selbst ausgeschlossen hat.

„Die Deutsche Bank hat eine Troststrecke durchgemacht. Sie müssen ihr Geschäft stabilisieren und Führungskraft mit einigen strategischen Neueinstellungen beweisen“, erzählt ein auf Fixed Income spezialisierter Headhunter von der Wall Street, der anonym bleiben möchte. „Aber Sie bekommen keinen großen Namen von Citi gratis. Das Verkaufsargument der Deutschen Bank lautet, dass ein Turnaround ansteht und Sie hier die Chancen bekommen an etwas anderem mitzuarbeiten. Doch die Leute von anderen Unternehmen erwarten die Zusicherung einer großen Summe, um tatsächlich anzuheuern.“

Die Deutsche Bank wollte sich zu ihren Einstellungsplänen und der Verfügbarkeit von Garantiboni nicht äußern. Unterdessen soll das bestehende Personal die Ankunft neu eingestellter Mitarbeiter kritisch sehen. Sie befürchten, dass diese mehr Geld als sie selbst verdienen. Die Befürchtungen scheinen nicht völlig aus der Luft gegriffen zu sein. 2016 hat der Konzern 25 Leuten Garantiboni in Höhe von durchschnittlich 1,9 Mio. Euro im Corporate and Investment Banking und 1,3 Mio. Euro in Global Markets gewährt. In diesem Jahr dürften die Garantiboni bei Neueinstellungen eine größere Rolle als in 2017 spielen. Wer als Managing Director bei jüngsten Bonusrunde leer ausgegangen ist und stattdessen eine Halteprämie zugesagt bekam, die erst 2021 fällig wird, ist verständlicherweise verstimmt.

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