Es stellt kein Geheimnis dar, dass Banken und anderer Finanzdienstleister Zieluniversitäten haben, von denen sie bevorzugt einstellen. Dies sind meist Hochschulen, die entweder sehr leistungsstark sind oder einen Schwerpunkt in Banking und Finance aufweisen. Mit der Wahl der richtigen Uni lassen sich also die Chancen auf einem Front Office-Job im Investment Banking deutlich steigern.
Für das Ranking haben wir die rund 63.000 Lebensläufe untersucht, die in kundennahen Bereichen des Investment Bankings in den zurückliegenden zwölf Monaten in die Datenbank von eFinancialCareers hochgeladen wurden. Konkret handelt es sich um die Bereiche M&A, Sales & Trading mit Aktien, festverzinslichen Wertpapieren und Derivaten, der quantitativen Analyse und dem Aktienresearch. Die jeweilige Platzierung ergibt sich aus zwei Kriterien: dem Anteil der im Front Office-Beschäftigten der jeweiligen Hochschule und dem Anteil ihrer Absolventen an sämtlichen Lebensläufen auf eFinancialCareers.
Demnach bietet die London School of Economics die besten Voraussetzungen für eine Karriere im Investment Banking. 2016 war die Wirtschaftshochschule noch auf dem dritten Platz gelandet. Immerhin 35,6 Prozent der Absolventen arbeiten im Front Office. Darüber hinaus machen die Absolventen sogar 2,5 Prozent an den hochgeladenen Front Office-Lebensläufen aus – dem mit Abstand höchsten Wert aller beteiligten Hochschulen. Auf den Plätzen zwei und drei landen die Columbia University in New und die University of Pennsylvania.
Unter den Hochschulen aus dem deutschsprachigen Raum schneidet die Frankfurt School of Finance & Management am besten ab. Immerhin 30,6 Prozent ihrer Absolventen schaffen es in einen Front Office-Job im Investment Banking, wobei allerdings ihr Anteil an sämtlichen Front Office-Jobs mit 0,1 Prozent recht niedrig ausfällt. Gegenüber dem Vorjahr konnte sich die Frankfurt School um einen Rang auf den 25. Platz verbessern. Um immerhin sechs Ränge auf den 34. Platz arbeitete sich die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich vor. Das gute Abschneiden der angelsächsischen Unis liegt allerdings auch an dem Übergewicht der Lebensläufe aus Großbritannien und den USA in der eFinancialCareers-Datenbank.
Auffallend ist weiter, dass Hochschulen in oder in der Nähe von großen Finanzplätzen wie London, New York und mit Abstrichen Frankfurt und Zürich besser abschneiden als ihre entfernter gelegenen Wettbewerber.
Wer an keiner der genannten Unis studiert, muss indes seine Träume auf eine Karriere im Investment Banking noch nicht aufgeben. Denn tatsächlich kommen auch Absolventen von anderen Hochschulen eine Chance. So sagte etwa Deutschland-Co-Chef Jörg Kukies in einem Interview mit eFinancialCareers: „Wir stellen heute für das deutsche Geschäft wesentlich mehr Absolventen von deutschen Hochschulen als von internationalen Universitäten ein. Beim Recruiting sind wir an einer ganzen Reihe von Universitäten aktiv, unter anderem in Frankfurt, Mannheim, München und Karlsruhe. Unsere letzten beiden Neueinstellungen kamen von den Unis Erlangen-Nürnberg und Eichstätt-Ingolstadt.“
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