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Chancen auf M&A-Arbeitsmarkt: Japanische Banken suchen deutsche Vice Presidents und Associates

Die deutsche Wirtschaft gewinnt an Attraktivität für asiatische Banken. Laut Headhunterin Sabrina Tamm von Financial Talents in Frankfurt sucht eine japanische Bank derzeit Vice Presidents und Associates mit guten deutschen Sprachkenntnissen für ihr M&A-Team in London. Überdies konnte Tamm bereits in jüngster Vergangenheit zwei Kandidaten bei einer anderen japanischen Bank platzieren.

„Die Japaner mögen die Deutschen“, sagt Tamm. Während die Chinesen in ihren Banken auch in der Ferne gerne unter sich blieben, seien die japanischen Institute für deutsche Mitarbeiter aufgeschlossen. Bei japanischen Banken gebe es sogar deutsche Managing Directors.

Anders als die Chinesen sind die Japaner im Investment Banking wie z.B. im M&A-Geschäft unterwegs. Darüber hinaus engagieren sich die Institute bei der Finanzierung von DAX-Konzernen. Japanische Banken sollen sich sowohl beim syndizierten Kredit zur Übernahme von Monsanto durch Bayer in Höhe von insgesamt 57 Mrd. Dollar als auch bei der syndizierten Kreditlinie von 20 Mrd. Dollar für Volkswagen infolge des Dieselskandals beteiligt haben. Mittlerweile werde für japanische Banken auch der deutsche Mittelstand immer interessanter, meint Tamm.

Auch US-Investmentbanken suchen

Generell scheint die Nachfrage nach Junior Vice Presidents und Associates im M&A-Geschäft nach einem kurzen Zwischentief im vergangenen wieder anzuziehen. Tamm berichtet von einer erstrangigen US-Investmentbank in Frankfurt, die erst nur Associates von einer anderen Tier 1-Bank gesucht habe. „Mittlerweile sind sie auch bereit Vice Presidents oder Kandidaten von Tier 2-Banken einzustellen. Die Bereitschaft, den Kandidatenkreis auszuweiten, spricht für eine anziehende Nachfrage“, erläutert Tamm.

Laut Headhunter Thore Behrens von BankingConsult in Bad Nauheim ist der deutsche M&A-Arbeitsmarkt zweigespalten: „Corporates und M&A-Boutiquen suchen noch. Wir haben aktuell acht Boutiquen, für die wir auf allen Ebenen vom Analysten bis hin zum Managing Director suchen.“ Dagegen sei die Nachfrage von Investmentbankern eher verhalten.

Nachfrageeinbruch bei Private Equity

Die Knappheit der Juniors führt Tamm auf den Wunsch vieler Juniors zurück, ins Private Equity zu wechseln. „Von zehn Kandidaten, die ich kontaktiere, wollen sechs nur ins Private Equity wechseln“, berichtet Tamm. „Dies bedeutet, dass die Karrierechancen für alle, die im Investment Banking bleiben möchten, ausgezeichnet sind.“ Den Wechsel zu Private Equity sieht Tamm unterdessen kritisch. „Die Wege zum Partner sind dort genauso verstopft wie die zum Managing Director im Investment Banking“, sagt die Headhunterin.

Die Chancen, im Private Equity unterzukommen, stehen derzeit ohnehin nicht gut. „Im vergangenen Jahr haben wir sehr viel für Private Equity-Gesellschaften gesucht. Dies hat sich allerdings im vergangenen Jahr geändert. Mittlerweile suchen wir dort nur noch sehr spezielle Profile“, warnt auch Behrens. „Es ist einfach zu viel Geld und zu wenige interessante Zielunternehmen im Markt und daher ist die Nachfrage nach Investment Professionals zurückgegangen.“


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