Die Gehälter von Investmentbankern in Frankfurt sind ein wohl gehütetes Geheimnis. Viele US-Banken besitzen zwar deutsche Tochtergesellschaften wie etwa JP Morgan, ihre Investment Banker sind aber bei der Niederlassung der Londoner Gesellschaft angestellt und tauchen entsprechend nicht im Geschäftsbericht der JP Morgan AG auf. Nicht so bei Citi: Die Citigroup Global Markets Deutschland AG betreibt u.a. Kapitalmarkt-, Emissions- und M&A-Geschäft. Von daher ist der soeben veröffentlichte Geschäftsbericht für 2016 besonders aufschlussreich.
Im vergangenen Jahr haben die insgesamt 266 Beschäftigten eine durchschnittliche Bruttovergütung von etwa 264.500 Euro eingestrichen. Dabei scheinen vor allem die Boni gegenüber 2015 kräftig zugelegt zu haben, denn der gesamte Personalaufwand kletterte um 4,4 auf 75,4 Mio. Euro. „Die Veränderung ist im Wesentlichen auf die Zuführung zu Restrukturierungs- und Bonuszurückstellungen zurückzuführen“, heißt es hierzu im Geschäftsbericht.
Das Geschäft lief jedenfalls deutlich besser als im Vorjahr. Der Vorsteuergewinn stieg um 38 Prozent auf 45,5 Mio. Euro, was für eine Gesellschaft mit 266 Beschäftigten beachtlich ist.
Von Frankfurt aus betreut die Citigroup nach eigenen Angaben 120 „Kernkunden“ in Deutschland, darunter viele DAX- und MDAX-Konzerne. Darüber hinaus dient Frankfurt schon heute als „Hub“ für Österreich, die Schweiz und die skandinavischen Länder. Neben der Citigroup Global Markets Deutschland AG sind auch noch rund 100 Mitarbeiter in anderen Konzerngesellschaften in Deutschland beschäftigt, so dass die gesamte Mitarbeiterzahl auf 370 summiert.
Was den Brexit betrifft, scheint eine Entscheidung unmittelbar bevorzustehen. Im Februar hatte EMEA-Chef Jim Cowles eine Entscheidung angekündigt. „Deutschland zählt zu unseren Favoriten“, sagte Cowles damals.
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