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UBS: Durchwachsenes Ergebnis im Investment Banking, sonderbare Vergütung im Wealth Management

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Die ruhigen Märkte machen auch dem UBS-Investment Banking zu schaffen. Denn bei geringerer Volatilität handeln die Investoren weniger und die Margen fallen geringer aus. Während die Erträge im Equity Sales & Trading noch im Vorquartal bei 928 Mio. Franken lagen, purzelten sie im zurückliegenden Quartal auf 784 Mio. Franken, was allerdings immer noch über dem Vorjahreszeitraum liegt. Zwar konnte die UBS mit Aktienderivaten mehr verdienen, den Einbruch bei Cash Equities vermochte dies aber nicht auszugleichen. Noch schlimmer traf es das Geschäft mit Foreign Exchange, Rates & Credit, wo die Erträge gegenüber dem Vorquartal sogar um 37 Prozent auf 294 Mio. Franken einstürzten. Ein Analyst fragte im Analysten-Call sogar, wann in dem Bereich die Nulllinie erreicht werde.

Besser sieht es im Kapitalmarktgeschäft aus. Gegenüber dem Vorjahresquartal konnte die UBS ihre Erträge im Equity Capital Markets auf 283 Mio. Franken mehr als verdoppeln. In Debt Capital Markets und  Advisorygeschäft ging es wenigstens um jeweils 9 Prozent auf 205 und 163 Mio. Franken bergauf.

Unter dem Strich generierte das Investment Banking im dritten Quartal einen Vorsteuergewinn von 269 Mio. Franken und damit zwei Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. In den ersten neun Monaten verdiente die Sparte sogar 1,2 Mrd. Franken, gegenüber 698 Mio. in 2016. Der Erfolg geht hauptsächlich auf den Tritt auf die Kostenbremse zurück. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Personalausgaben um 10 Prozent auf 709. Mio. Euro. Aufs ganze Jahr fällt das Minus zwar geringer aus, dennoch dürften die Boni  vor allem im Trading weiter sinken.

Geldsegen für US-Wealth Manager

Im Wealth Management-Geschäft der UBS, immerhin das Kerngeschäft des Konzerns, gibt es zwei Welten: Wealth Management Americas und Wealth Management im Rest der Welt. In der einen verdienen die Mitarbeiter das große Geld, in der anderen die Bank. Das wäre ok, wenn es dieselbe Sparte wäre. Doch das ist eben nicht der Fall. So hat die UBS in ihrem Wealth Management außerhalb der USA bislang 2017 einen Vorsteuergewinn von 1,8 Mrd. Franken eingefahren. Im Wealth Management Americas waren es hingegen nur 984 Mio. Franken. Auch auf der Kostenseite haben die Nichtamerikaner die Nase vorn. Während die Amerikaner für jeden Franken Ertrag gut 85 Rappen aufwenden mussten, waren es bei den Nichtamerikanern nur gut 68 Rappen.

Umso erstaunlicher ist, dass die UBS die Vergütung für ihre US-Finanzberater jetzt kräftig aufgestockt hat. So ließ die UBS rein rechnerisch für jeden Mitarbeiter des Wealth Management Americas gut 284.000 Franken springen, rund 21.000 Franken mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Nichtamerikaner müssen sich hingegen mit rund 185.000 oder 100.000 Franken weniger als ihre US-Kollegen begnügen.

Dabei ging der Geldsegen nicht über alle US-Mitarbeiter gleichermaßen nieder, sondern nur auf die Finanzberater (Financial Advisors). Während diese knapp 7000 US-Mitarbeiter 2016 noch gut 301.000 Franken einstrichen, sind es 2017 bislang schon etwa 349.000 Franken.

Die Spitze der Nahrungskette stellen bei der UBS aber auch weiterhin die gut 4800 Investmentbanker dar. Jeder von ihnen strich bislang gut 476.000 Franken ein, was nur geringfügig mehr als 2016 war. Diese Zahl umfasst allerdings nur das Front Office. Die Mitarbeiter des Middle und Back Office werden separat im Corporate Center aufgeführt.

Am unteren Ende befinden sich die gut 5100 Mitarbeiter des Schweizer Filialgeschäfts mit einem Personalaufwand pro Kopf von durchschnittlich knapp 127.000 Franken. Im Corporate Center wurden sogar nur gut 112.000 Franken gezahlt. Ein Großteil dieser über 25.000 Mitarbeiter dürfte allerdings an günstigeren Standorten wie Polen arbeiten.

Umzug aus London beginn Anfang 2018

Der Umzug von Jobs beginnt 2018. UBS-Chef Sergio Ermottig sagte bei dem Call indes, dass die usprünglich genannte Zahl von 1000 Jobs wahrscheinlich zu hoch angesetzt sei. Laut dem Quartalsbericht will die UBS Anfang 2018 mit der Umzug ihrer Brexitpläne starten. Was dies genau bedeutet, ist immer noch unklar. In der jüngsten Vergangenheit haben Medien berichtet, dass Frankfurt im Rennen um den Investment Banking-Standort in der EU in der Pole-Position sei. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Im vergangenen Jahr hatte die UBS in Frankfurt ihre Zentrale für das Eurozonen-Geschäft geschaffen, in dem die Wealth Management-Aktivitäten der Bank in den kontinentaleuropäischen Ländern gebündelt sind. Die UBS Europe SE verfügt dort bereits über ein eigenes Investment Banking unter der Leitung von Stefan Winter.


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