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„Ich habe bei Goldman Sachs als VP angefangen. So sieht es hier wirklich aus”

Bei Goldman Sachs bekommen auch Bewerber von außen eine Chance. Organisationschef Harvey Schwartz und Finanzchef Marty Chavez haben wiederholt beteuert, dass die Bank in diesem Jahr die Zahl ihrer Einstellungen von außen verdoppelt habe. Die meisten davon finden auf dem Vice President- und Executive Director-Level statt. Allerdings stellt es längst keine leichte Aufgabe dar, von diesem Stellensegen etwas abzubekommen.

Wir haben mit einem Goldman Sachs-Einsteiger gesprochen, der kürzlich von einer europäischen Großbank kam. Nach seinen Erfahrungen unterscheidet sich die Bank von ihren meisten Wettbewerbern, denn Goldman Sachs ist schlank.

„Wenn Sie bei Goldman Sachs anfangen, dann wollen Sie, dass Sie mehr als nur eine Aufgabe erledigen können”, erzählt er. „Sie sind derart schlank organisiert, dass man von Ihnen erwartet, mehr erledigen zu können.”

Die erläutert er am Beispiel des Aktienhandels (Equity Sales & Trading). Während die meisten europäischen Banken immer noch unterschiedliche Spezialisten fürs elektronische, High Touch- und Portfolio-Trading einstellen, erwartet Goldman Sachs von ihren Tradern, alle drei Bereiche abzudecken. „Bei Goldman Sachs müssen Sie alle drei Ausführungskanäle verstehen und nicht nur einen”, ergänzt er.

Zwar bewegen sich sämtliche Investmentbanken in diese Richtung, aber Goldman Sachs scheint dabei der Konkurrenz voranzueilen.

Die hohe Produktivität von Goldman Sachs wurde bereits vom Analysehaus Tricumen herausgearbeitet, indem die Analysten die Erträge pro Kopf der unterschiedlichen Banken in den ersten neun Monaten des Jahres untersuchten. Demnach generieren die Mitarbeiter im Equity Sales & Trading und in den übrigen Investment Banking-Sparten deutlich höhere Erträge als ihre Wettbewerber. Lediglich im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren, Devisen und Rohstoffen (FICC) liegen die Erträge pro Kopf auf ähnlichem Niveau wie bei der Konkurrenz. In dieser Sparte durchlebt Goldman Sachs allerdings auch ein besonders schwieriges Jahr.

Um die Produktivität zu steigern, suche Goldman Sachs nach Bankern, die vielfältig einsetzbar seien und besonders hart arbeiten könnten, erzählt der Vice President.

„Meiner Erfahrung nach ist es überhaupt nicht leichter geworden, einen Job bei Goldman Sachs zu finden”, sagt er. „Sie gehen unglaublich selektiv vor. Es herrscht hier ein ganz anderes Umfeld als in jeder anderen Bank, für die ich jemals gearbeitet habe. Der Auswahlprozess ist hier sehr, sehr sorgfältig.”


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