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Brexit dürfte Stellensegen bei der EZB beflügeln

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Der Brexit dürfte zu einem neuen Stellensegen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) führen. Die Bank will im kommenden Jahr nicht nur 170 Stellen aufbauen, sondern sie muss künftig auch noch Teile der britischen Mitarbeiter ersetzen. Denn um die begehrten Stellen durften sich in der Vergangenheit nicht allein die Angehörigen der 19 Eurostaaten bewerben, sondern auch diejenigen aus der restlichen EU.

Mit dem Brexit steht hinter der Zukunft der britischen Mitarbeiter ein großes Fragezeichen. Leider war von der EZB bislang nicht zu erfahren, wie sich die knapp 3200 Stellen über die einzelnen Nationalitäten verteilen. Laut einer EZB-Sprecherin besitzt die Zentralbank jedoch bereits konkrete Vorstellungen, was mit den Betroffenen geschehen soll. Dies hänge von den jeweiligen Verträgen ab.

Zwar brauchen die festangestellten Mitarbeiter mit britischen Pass sich nicht um ihre Zukunft zu sorgen. Ihre Jobs sind vorerst sicher. Anders sieht dies bei befristeten Mitarbeitern aus. Da die EZB sämtliche Mitarbeiter zunächst auf einige Jahre befristet einstellt, kommt diesem Umstand eine bedeutende Rolle zu. So stellt die EZB u.a. Mitarbeiter mit Kurzzeitverträgen mit einer Laufzeit von bis zu 36 Monaten ein. Daneben gibt es noch längerfristig befristete Verträge, die ausdrücklich nicht in feste Stellen konvertibel sind. Diese Verträge laufen der Sprecherin zufolge aus und werden nicht neu mit britischen Staatsangehörigen besetzt.

Am spannendsten wird die Frage jedoch bei den längerfristig befristeten Verträgen, die in feste Stellen konvertierbar sind. Hierbei handelt es sich um das bevorzugte Modell der EZB, um längerfristig feste Stellen zu besetzen. Hier hänge die Weiterbeschäftigung der Briten von den jeweiligen organisatorischen Bedürfnissen und der persönlichen Eignung ab. Kurz: Es ist noch alles offen.

Jedenfalls muss neben den bereits genehmigten 170 neuen Stellen 2018 auch noch eine nicht näher bezifferte Zahl an Stellen von britischen Staatsangehörigen nachbesetzt werden.

Ihrem Jahresbericht zufolge hat die EZB im vergangenen Jahr fast 3200 Mitarbeiter beschäftigt und damit rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wurden gut 200 längerfristig befristete und gut 300 Kurzzeitverträge vergeben. Hinzu kamen noch 320 Praktikanten. Umgekehrt verließen im vergangenen Jahr lediglich 56 Mitarbeiter mit unbefristeten oder längerfristig befristeten Verträgen die EZB und es liefen knapp 320 Kurzzeitverträge aus.

Die EZB ist ein attraktiver Arbeitgeber, weil es diverse Sonderleistungen gibt und die Bezüge nicht der deutschen Einkommenssteuer, sondern einer günstigeren europäischen Besteuerung unterliegen. Ähnlich sieht es bei den Sozialleistungen aus. Selbst die Vergütungen können sich sehen lassen. Für ihre Beschäftigten ließ die EZB im vergangenen Jahr durchschnittlich immerhin gut 116.000 Euro springen.

Von den 170 neuen Stellen entfallen laut der EZB allerdings ein Drittel auf Zusatzaufgaben wegen des Brexits. Der Rest verteile sich auf “Shared” Services sowie andere Bereiche der einheitlichen Bankenüberwachung der EZB, hieß es von der Sprecherin. Zu den “Shared Services” gehören etwa die Rechts- und Personalabteilung.


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