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Die Investment Banking-Boutique in Frankfurt, in der jeder Mitarbeiter 100 Prozent Bonus erhält

Es gibt sie noch in Frankfurt, die Investment Banking-Boutiquen mit den satten Boni. Ein Beispiel dafür stellt die Rotschild GmbH dar, in der das deutsche M&A, Anleihe- und Aktienemissionsgeschäft gebündelt ist. Die deutsche Tochter des internationalen Rotschild-Konzerns gewährte jedem ihrer 93 Mitarbeiter einen Bonus von zumindest rechnerisch annähernd 100 Prozent. Dies ergibt sich aus dem neuen Abschluss der Frankfurter Rothschild GmbH für das Geschäftsjahr 2016/17, der jetzt vorliegt. Bei Rothschild endet das Geschäftsjahr Ende März.

Demnach hat das M&A-Advisory-Haus im alten Geschäftsjahr variable Vergütungen von gut 17,9 Mio. Euro oder 192.510 Euro pro Kopf gezahlt. Mit der Grundvergütung in ähnlicher Höhe kommt jeder Mitarbeiter damit auf eine Gesamtvergütung von knapp 386.000 Euro, was rund 45.000 Euro mehr als im Vorjahreszeitraum waren. Bei sämtlichen Zahlen handelt es sich wohlgemerkt um Durchschnittswerte, die individuellen Abweichungen dürften erklecklich ausfallen.

Die Rothschild GmbH kann aber auch auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken. Der Jahresüberschuss kletterte um 77 Prozent auf 14,2 Mio. Euro und der Umsatz um 32 Prozent auf 77,5 Mio. Euro. Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in der Beschäftigung wider. So hat die Bank 2016/17 immerhin fünf neue Stellen geschaffen. Laut dem Geschäftsbericht werde sich die Zahl der Mitarbeiter im neuen Geschäftsjahr voraussichtlich weiter „leicht erhöhen“.

Obgleich sich 93 Mitarbeiter nach wenig anhört, dreht Rothschild in Frankfurt zumindest in den Bereichen M&A- und Debt-Advisory ein großes Rad. „Rothschild gehört zu den Tier 1-Anbietern und unterhält eines der drei größten M&A-Teams in Frankfurt“, versichert Headhunterin Sabrina Tamm von Financial Talents in Frankfurt, die früher selbst einmal bei Rothschild gearbeitet hat. Als nicht börsennotierte Partnergesellschaft habe Rotschild den Vorteil einen Großteil der Boni bar auszahlen zu können, was auch auf andere mittelgroße US-Advisoryhäuser wie Robert W. Baird zutreffe. Im Kampf um Talente stelle dies einen veritablen Wettbewerbsvorteil dar. „Jeder, der Finance studiert hat, weiß, dass Cash mehr wert ist als Deferrals, die Sie Jahre später erhalten“, kommentiert Tamm. „In Gehaltsverhandlungen stellt dies einen wichtigen Pluspunkt dar. Aber es ist nur eines unter mehreren Kriterien.“

Neben dem Advisory-Geschäft, welches in der Rothschild GmbH zusammengefasst ist, ist der Konzern in Deutschland auch noch im Wealth & Asset Management tätig. Die Gesamtmitarbeiterzahl liegt damit hierzulande nach eigenen Angaben etwa bei 140 Mitarbeitern.


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