Die meisten Investment Banking-Jobs sind zwar gut bezahlt, die Arbeitszeiten fallen jedoch unendlich aus. Doch gibt es auch Front Office-Jobs mit einem günstigen Aufwands-Gewinn-Verhältnis? Wer einen solchen Traumjob sucht, braucht gar nicht erst beim Research oder im Portfoliomanagement eines Hedgefonds zu suchen. Vielmehr scheint die Arbeits-Geld-Ratio in Origination und Syndication besonders gut auszufallen.
Dies legt zumindest eine Studie der Gehaltsvergleichswebsite Emolument nahe. Diese hat Banker unterschiedlichen Alters gefragt, ob sie mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden sind und ihre Angaben ins Verhältnis zu ihrer Gesamtvergütung (Gehalt plus Bonus) gesetzt. Die unten stehenden Tabellen geben ein deutliches Bild ab. Sie basieren zwar auf britischen Daten, die Ergebnisse dürften aber auch für Deutschland und die Schweiz aussagekräftig sein
Spitzenverdiener im Banking bekommen nichts geschenkt. Mithin sind die bestbezahlten Jobs – in M&A und Leveraged Finance – auch die fordernsten. Obgleich sich mit einer M&A-Karriere im Verlauf von 15 Jahren 3,8 Mio. Pfund brutto verdienen lassen, ist dies auch mit extrem langen Arbeitszeiten verbunden. Kein Wunder also, dass die Work-Life-Balance unter den M&A- und Leveraged Finance-Mitarbeitern am schlechtesten ausfällt. Auch Trader und Strukturierer sind nicht darüber glücklich, wie die Arbeit ihr Leben dominiert.
Aus dem hochbezahlten Tal der Tränen stechen indes die Spezialisten für Origination und Syndizierung hervor. Dabei handelt es sich um diejenigen Investmentbanker, die Anleihe- und Aktienemissionen hereinholen oder gemeinsam mit anderen Banken Großkredite an Firmenkunden vergeben. Sie haben nicht nur prall gefüllte Portemonnaies, sondern auch ein vergleichsweise geruhsames Leben. Nur 22 Prozent gaben an, mit ihrer Work-Life-Balance unzufrieden zu sein. Die einzige andere ähnlich entspannte Gruppe sind die Asset Manager von gewöhnlichen Aktien- und Rentenfonds und sie verdienen im Verlauf ihrer Karriere lediglich 20 Prozent weniger.
Besonders verstörend ist, dass einige der besonders dürftig bezahlten Jobs auch zu den stressigsten zählen. Aktienanalysten verdienen im Verlauf der Jahre etwa 1 Mio. Pfund weniger als ihre Kollegen in M&A und Leveraged Finance. Sie müssen allerdings ähnlich hart arbeiten. Dabei dürfte dank der neuen EU-Richtlinie MiFID II die größten Schwierigkeiten erst noch auf die Branche zukommen.